Produkt-News

InnoRecycling AG
Green Plastics - Kunststoffe aus Kunststoffabfällen statt aus Erdöl 

Jedes Jahr gelangen in der Schweiz 1000 000 Tonnen Kunststoffe neu in Umlauf. 95 Prozent werden aus fossilen primären Rohstoffen, wie Erdöl, produziert.

Ein Leben ohne Kunststoffe wäre undenkbar. Kunststoff, ein Hightech-Material, das sich beliebig formen lässt und extrem leicht ist, ist allgegenwärtig und wir handhaben es selbstverständlich: Wir tragen Kleider aus Kunststoff und verpa- cken Lebensmittel damit. Leichte und stabile Bauteile in Fahrzeugen helfen Treibstoff sparen und retten Leben. Kunststofffenster, -isolationen und -däm- mungen reduzieren erheblich den Energieverbrauch von Gebäuden. Und wo stünde unsere Informationstechnologie ohne Kunststoffanwendungen? Kunst- stoffe leisten einen wesentlichen Beitrag zu unserem hohen Lebensstandard.

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Herkömmlicher Kunststoffproduktionsprozess

Herkömmlicher Kunststoffproduktions-Prozess
Die Schweiz selber verfügt über keine eigenen fossilen Rohstoffe wie Erdöl, Gas oder Kohle. Jedes Kilogramm, das wir verbrauchen, wird importiert. Vom Erdöl zum fertigen Kunststoffprodukt ist ein komplizierter, aufwändiger und nicht ganz ungefährlicher Produktionsprozess nötig. Raffinieren, destillieren und cracken des Rohöls führen u.a. zu Rohbenzin, bzw. Ethylen, Propylen und anderen organi- schen Grundchemikalien für die Kunststoffherstellung. Durch anschliessende Polymerisation werden Primär-Kunststoffe wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), etc. gewonnen.


Optimaler Produktelebenszyklus
Jedes Produkt durchlebt einen Zyklus mit unterschiedlichen Phasen: Produktion – Nutzung – Entsorgung. In der Entsorgungsphase wird entschieden, ob ein Produkt recycelt, sprich in einen weiteren Produktionskreislauf zurückgeführt wird. Das Produkt, nach der Nutzung zwar Abfall, könnte wiederum als Rohstoff für neue Produkte dienen. Produkte und Rohstoffe möglichst lange zu erhalten, bzw. so oft als möglich zu recyceln, ist ressourceneffizient.

Je weniger Abfälle aus dem Kreislauf «herausfallen», also verbrannt werden, desto weniger neue Rohstoffe müssen dem Kreislauf hinzugefügt werden.

Viele Güter des täglichen Lebens werden bereits heute aus Recycling-Rohstoffen oder sogenannten Sekundärrohstoffen hergestellt. Wirtschaften in Kreisläufen ist in der Schweiz seit jeher nicht mehr wegzudenken: Die Stahl-, Metall-, Papier-, Karton- und Glas-Produktion könnte den Bedarf ohne Sekundärrohstoffe gar nicht mehr decken. Die Versorgung mit Sekundärrohstoffen erfolgt über Separat- sammlungen wie Altpapier, Karton, Altglas, PET-Flaschen, Elektronikschrott, Dosen, etc.

Die Schweiz zählt zu den führenden Nationen im Recyclingbereich. Die Recycling- Quoten liegen mitunter deutlich über 80%. Obwohl Kunststoffabfälle genauso wie Altpapier, Alu- und Weissblechdosen, Glas- oder PET-Flaschen fürs Recycling bestens geeignet wären, beträgt die Recycling-Quote weniger als 12%.

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Darstellung eines Produkte-Lebenszyklus, welcher durch Recycling verlängert wird


Nachhaltiger Kunststoff-Produktionsprozess
Neben dem herkömmlichen Kunststoffproduktions-Prozess, basierend auf fossi- len Rohstoffen, gibt es auch eine Alternative: Ein nachhaltiger Kunststoffpro- duktions-Prozess, welcher anstatt fossile Rohstoffe Kunststoffabfälle einsetzt.

Der alternative Einsatz von Kunststoffabfällen anstelle fossiler Rohstoffe birgt erhebliches Potenzial. Mit Recycling könnte man nicht nur den Treibhauseffekt verringern, sondern auch wertvolle Energie und Rohstoffe sparen und damit Ressourcen schonen. Studien belegen die ökologischen und ökonomischen Vorteile des Kunststoffrecyclings.


Potenzial von Kunststoffabfällen
Die Rohstoffversorgung im nachhaltigen Kunststoffproduktions-Prozess basiert auf Kunststoffabfällen. Diese müssen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, doch die bestehenden Ansätze reichen bei weitem nicht aus. Die Schweiz muss heute schon Kunststoffabfälle importieren, um die Nachfrage zu decken.

Eine nachhaltige Kunststoffproduktion verwendet keine primären fossilen Roh- stoffe sondern Kunststoffabfälle. Bereits heute werden in der Schweiz nachhaltige Kunststoffe produziert, jedoch stehen zu wenig Kunststoffabfälle zur Verfügung, weshalb diese vom Ausland importiert werden müssen. Dabei würde auch die Schweiz über genügend eigene Rohstoffe verfügen: Kunststoffverpackungen aus Haushalten wären als Rohstoff bestens geeignet und in grossen Mengen vorhan- den. Eine Separatsammlung für Haushaltkunststoffe könnte die Versorgung einer nachhaltigen Kunststoffproduktion sicherstellen.

Für Industrie und Gewerbe gibt es bereits Systeme zur Erfassung von Kunst- stoffabfällen. Diese Kanäle müssten weiter ausgebaut werden. Das grösste Potenzial liegt jedoch bei den Haushalten. Neben den PET-Flaschen gibt es nur vereinzelte Möglichkeiten, die Kunststoffabfälle dem Recycling zuzuführen, z.B. Milchflaschen.

Um die nachhaltige Produktion von Kunststoffen auszubauen, müssten sehr viel mehr Kunststoffabfälle erfasst werden. Am besten geeignet dazu wären die Haushaltkunststoffe, vor allem die Verpackungskunststoffe. Sie machen einerseits das grösste Mengenaufkommen aus, bestehen andererseits aus hochwertigem Material und waren nur kurz im Umlauf, sind also praktisch neuwertig. Weitere Kunststoffabfälle aus Bau-, Auto, Elektronik- und anderen Anwendungen treten in viel kleineren Mengen auf und sind qua­litativ schlechter.

Die Tabelle zeigt eine Übersicht der häufigsten Anwendungen von Haus- haltkunststoffen, bzw. welchen Materialgruppen im Recycling sie zugeordnet werden. Haushalt-Kunststoffverpackungen bestehen im Wesentlichen aus den Hauptsorten Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) Polyethylenterephthalat (PET) und Polystyrol (PS).

Tabelle: Übersicht der häufigsten Anwendungen von Haushaltkunststoffen, bzw. welchen Materialgruppen im Recycling sie zugeordnet werden.

Entsorgungsgut

Materialgruppe im Recycling

Tragetaschen, Zeitschriftenfolien, Sixpackfolien, Kassensäckli

PET~Getränkeflaschen

Becher, Schalen, Folien, Trays, Flaschen

Milch-, Spülmittel-, Putzmittel-, Weichspülerflaschen etc.

Joghurtbecher; Glacebecher und -verpackungen

Tetrapacks, Fruchtsaft- und Milchverpackungen

Verbundmaterial, Mehrschichtfolien, Aufschnitt- und Käseverpackungen

PE-Folien


PET-flaschen

PET-Nichtgetränkeflaschen

PE-Hohlkörper


PS-Hohlkörper

Getränkeverbundkartons

Mischkunststoffe



Doch wie können Haushaltkunststoffe dem Recycling zugeführt werden? Be- stehende Recyclingkonzepte wie PET, Glas, Altpapier, etc., erfassen das Mate- rial direkt an der Quelle, also dort, wo es entsteht. Genau gleich könnten auch Haushaltkunststoffe erfasst werden. Anstatt zusammen mit dem Kehricht entsorgen, separat erfassen.

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Nachhaltiger Kunststoffproduktionsprozess


Haushalte
Eine zentrale Bedeutung haben die Haushalte, denn hier fallen die Haushalt- kunststoffe an. Eine separate Kunststoffsammlung müsste neben ökologischen auch finanzielle Vorteile für die Haushalte bringen. Das Entsorgungskonzept müsste einfach zu handhaben sein, und ähnlich wie bereits bestehende Se- paratsammlungen funktionieren.

Nebst den Sammelgebinden für die bestehenden Separatsammlungen (PET, Glas, Dosen, etc.) müssten die Haushalte ein neues Sammelgebinde für die Haushaltkunststoffe einführen, z.B. Müllgrossbehälter (MGB), Container oder Sammelsäcke, wie beim Kehricht. Am einfachsten zu handhaben wäre ein Sammelsack. Er ist in verschiedenen Grössen erhältlich und so dem Men- genaufkommen anpassbar. Auch bewährte Systeme in Deutschland oder Österreich setzen auf Sammelsäcke.

Bei der Erfassung ist zu beachten, dass die Haushaltkunststoffe sauber oder nur leicht verschmutzt sind und die Behälter restentleert. Ein Ausspülen der Behälter ist nicht nötig. Stark verschmutzte Kunststoffe oder Behälter mit Restinhalten können weiterhin mit dem Kehricht entsorgt werden. Durch die separate Sammlung von Haushaltkunstoffen reduziert sich die Menge des Restmülls um bis zu 60 % und es könnten kleinere oder weniger Restmüllsäcke eingesetzt werden.

In der Praxis könnte das folgendermassen aussehen: Hatte ein Haushalt bis anhin einen 35 Liter-Kehrichtsack pro Woche, dürf­te in Zukunft ein 17 Liter-Kehricht- sack und ein 17 Liter-Kunststoffsack ausreichen, um bei unverändertem Kon- sumverhalten Rest­müll und Haushaltkunststoffe zu entsorgen. Die Zwischen- lagerung der Kunststoff-Sam­melsäck würde analog dem PET, Glas oder den Dosen erfolgen. Haushaltkunststoffe verursachen praktisch keine lästigen Ge­ ruchsemissionen. Der Kunststoff-Sammelsack wiegt bei gleichem Volumen im Vergleich zum Kehrichtsack etwa dreimal weniger. Und auch der Stauraum für Kehrichtsäcke (meist unter der Spüle) könnte durch die Grössenreduktion mit dem Sammelsack für Haushaltskunststoffe geteilt werden.

Verschiedene Schweizer Feldversuche mit regionalen Kunststoffsammlungen zeigen unter diesen Voraussetzungen eine hohe Akzeptanz.


Perpetuum mobile?
Würden in der Schweiz 250000 Tonnen Haushaltkunststoffe separat gesammelt und für eine nachhaltige Kunststoffproduktion verwendet, ergäben sich für alle Akteure signifikante Vorteile: Der Kreislauf im Kunststoff wird geschlossen, die Recycling-Quote markant erhöht und der Produkte-Lebenszyklus verlängert. Jähr- lich würden knapp 700 000 Tonnen CO2 vermieden und der Import von über 250000 Tonnen fossiler Primärrohstoffe substituiert. Die nachhaltige Kunst- stoffproduktion schafft neue Arbeitsplätze und löst einen Investitionsschub aus von CHF 280 Mio. in eine zukunftsweisende Branche. Es müssten keine neuen Kehrichtverbrennungsanlagen mehr gebaut werden, denn die bestehenden Anlagen erhalten freie Kapazitäten, um zusätzliche Mengen infolge von Be- völkerungswachstum abzudecken. Zudem sparen die Haushalte mit der separa- ten Kunststoffsammlung 20 % Kosten gegenüber der Kehrichtentsorgung.

Der Abfallberg wird kleiner und die Schweiz nutzt die ihr zur Verfügung stehen- den Rohstoffe. Im angrenzenden Ausland ist dieses Szenario längst Realität. Würde das der Schweiz nicht auch gut anstehen?

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