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Industrie-Schweiz - News-Corner 12.08.2015 Conzzeta AG: Stabiler Umsatz und verbessertes Ergebnis
Der Conzzeta Konzern erzielte im 1. Halbjahr 2015 einen Nettoumsatz von CHF 544 Mio. und damit 1,9 % weniger als im Vorjahr (CHF 554 Mio.). Das Betriebsergebnis erreicht CHF 36,5 Mio., was einer EBIT-Marge von 6,6 % entspricht.
Wie bei vielen exportorientierten Schweizer Unternehmen war das 1. Halbjahr 2015 für Conzzeta geprägt vom drastischen Einbruch der Wechselkurse. Alle Segmente des Konzerns - ausser dem nur in der Schweiz tätigen Segment Immobilien - sind von den Folgen betroffen, besonders die Segmente Sportartikel und Chemical Specialties. Neben den Umr echnungseffekten kamen hier auch die Kaufzurückhaltung der Kunden oder Preisanpassungen zum Tragen. Trotz dieser negativen Vorzeichen ist es den Mitarbeitenden des Konzerns gelungen, einen Nettoumsatz von CHF 543,7 Mio. zu erwirtschaften, der damit 1,9 % unter dem Vorjahr (CHF 554,3 Mio.) liegt. Das organische Wachstum beträgt 4,9 %. Während die Umsätze vor allem im NAFTA-Raum aber auch in Europa anstiegen, machte sich die abkühlende Konjunktur in China durch rückläufige Umsätze in Asien bemerkbar. Vor dem Hintergrund des insgesamt leichten Umsatzrückgangs stieg aber das Betriebsergebnis (EBIT) um 24,4 % auf CHF 36,5 Mio. Die EBIT-Marge beträgt 6,6%. Bedingt durch negative Währungseffekte im Finanzergebnis sowie leicht höhere Steuern fällt der Konzerngewinn mit CHF 21,2 Mio. niedriger aus als im Vorjahr (CHF 24,3 Mio.).
An dieser Stelle möchten der Verwaltungsrat und die Konzernleitung allen Mitarbeitenden herzlich für das Engagement im 1. Halbjahr 2015 danken. Die Anerkennung gilt besonders den Mitarbeitenden in der Schweiz, die eine Erhöhung der Arbeitszeit rasch akzeptiert haben, um so den Auswirkungen der Aufwertung des Schweizer Frankens entgegenzutreten.
Zu den Segmenten Das Segment Blechbearbeitung (Bystronic) erreichte im 1. Halbjahr einen Nettoumsatz von CHF 265,7 Mio., was in etwa dem Vorjahr entspricht (CHF 265,2 Mio.). Der EBIT betrug CHF 26,8 Mio., was eine Marge von 9,5 % ergibt (Vorjahr CHF 22,9 Mio., 8,2 %). Bystronic erzielte trotz eines verhaltenen Jahresbeginns ein organisches Umsatzwachstum von 5,7 %, dies wurde aber durch negative Währungseffekte von 5,5 % weitgehend kompensiert. Das Wachstum wurde vor allem in den amerikanischen und nordeuropäischen Märkten erzielt. In Asien, vor allem in China, machen sich hingegen die gedämpften Konjunkturaussichten bemerkbar. Bystronic stellt weiterhin eine Verlagerung der Nachfrage vom CO2-Laser hin zum Faserlaser fest, nun auch in den höchsten Leistungsklassen. Im Bereich der Abkantpressen wird die neue Xpert 40 stark nachgefragt, da sie als sehr flexible Maschine für viele Anwendungen nutzbar ist. Über alle Maschinensegmente hinweg steigt die Bedeutung von Software und Services.
Im Segment Sportartikel (Mammut) ist der Nettomsatz um 4,2 % auf CHF 99,3 Mio. (Vorjahr CHF 103,7 Mio.) gesunken. Der Währungseffekt auf die Umsätze betrug -5,5 %, dem steht ein organisches Wachstum von 1,2 % gegenüber. Der EBIT beträgt CHF -5,9 Mio. entsprechend einer Marge von -6,0 % (Vorjahr CHF 1,5 Mio., 1,5 %). Grundsätzlich können Umsatz und EBIT in diesem Segment starken saisonalen Schwankungen unterworfen sein, das 1. Halbjahr fällt in der Regel schwächer aus als das 2. Halbjahr. Hinzu kommt, dass sich das Wachstum des weltweiten Outdoormarkts generell abschwächt. Zusätzlich muss Mammut einen hohen Margendruck verkraften, der durch die Währungsnachteile des stärkeren Schweizer Frankens auf dem Umsatz und durch die mehrheitlich in US-Dollar getätigten Einkäufe hervorgerufen wird. Dies bedeutet eine schlechtere Ausgangsposition in den Kernmärkten im Euroraum. Darüber hinaus tätigen die Kunden aus dem Heimatmarkt Schweiz ihre Einkäufe vermehrt im günstigeren Ausland, was auch zu negativen Preisanpassungen im Inland führte. Als Reaktion auf die verschärften Bedingungen passt Mammut die Kostenstrukturen an und reduziert die Komplexität. Der Verkaufskanal Monobrand-Stores wurde weiter ausgebaut.
Das Segment Chemical Specialties (FoamPartner und Schmid Rhyner) erzielte im 1. Halbjahr einen Nettoumsatz von CHF 103,4 Mio. (Vorjahr CHF 108,9 Mio.), was einem Rückgang von 5 % entspricht. Der EBIT beträgt CHF 8,9 Mio., entsprechend einer Marge von 8,6 % (Vorjahr CHF 13,0 Mio., 11,8 %). Bei FoamPartner zeichnen sich deutliche regionale Unterschiede ab: Während die Bedingungen in Europa für die gesamte Schaumstoffbranche - so auch für FoamPartner - angespannt sind, ist der Geschäftsverlauf in Asien und USA etwas besser. In allen Regionen laufen technische Schaumstoffe besser als Komfortschaumstoffe. Vor allem Schäume für Schwämme, Filter und den Automobilbau sind gefragt.
Im Bereich der grafischen Beschichtungen ist der Markt Europa für Schmid Rhyner ebenfalls sehr anspruchsvoll, vor allem da der Markt für UV-Lacke nur verhalten wächst, während gleichzeitig der Akzidenzdruck zurückgeht. Darüber hinaus machen sich in diesem Geschäftsbereich die Währungsschwankungen bemerkbar. Schmid Rhyner begegnet diesen Entwicklungen mit der weiteren Konzentration auf den Verpackungsdruck, vor allem im Bereich der Genuss- und Lebensmittel. Neue Aufträge generierte Schmid Rhyner im vergangenen Halbjahr vor allem in Asien, wo auch der Aspekt der Fälschungssicherheit von Verpackungen von Bedeutung ist. Dort wurden neue Kunden vor allem im Bereich der Genussmittelverpackungen gewonnen. Der kürzlich in Europa vorgestellte digitale Druck von Lacken funktioniert im Serienbetrieb zuverlässig und findet grosses Interesse.
Das Segment Anlagenbau (Bystronic glass) kam im 1. Halbjahr auf einen Nettoumsatz von CHF 64,8 Mio., was 3,1 % weniger sind als im Vorjahr (CHF 66,9 Mio.). Zu beachten ist dabei, dass die Vorjahresumsätze CHF 17,3 Mio. aus dem Geschäftsbereich ixmation enthalten, dieser Devestitionseffekt wurde durch das organische Wachstum der Bystronic glass von 35,2 % fast vollständig kompensiert. Die Währungseffekte betrugen -3,3 %. Der EBIT des Segments liegt zum Halbjahr bei CHF 5 Mio., entsprechend einer Marge von 8,3 %. Das Vorjahr (CHF -10,6 Mio., -14,8 %) war mit Restrukturierungs- kosten von rund CHF 3 Mio. belastet. Dieses positive Ergebnis erzielte Bystronic glass sowohl durch Verbesserungen auf der Kostenseite als auch durch höhere Marktanteile im Architektur- und Fahrzeugglas. Während die gestiegenen Umsätze im Geschäft mit Maschinen für Architekturglas eher auf den Europäischen Raum zurückzuführen sind, gingen die Fahrzeugglasmaschinen meist in die USA. Hier macht sich vor allem der Grossauftrag eines Automobilzulieferers bemerkbar, der seine Fertigung in den USA massiv ausgebaut hat.
Tendenzen und Aussichten Für das 2. Halbjahr 2015 geht Conzzeta nicht von einer wesentlichen Veränderung des gegenwärtigen ökonomischen Umfelds aus. Obwohl für den Konzern relevante Märkte wie etwa die USA oder Zentral- und Nordeuropa in der ersten Jahreshälfte insgesamt eine bessere Performance zeigten, bleiben die wesentlichen Unsicherheiten wie die andauernden Schwierigkeiten in der Eurozone, das verlangsamte Wachstum in China, aber auch der starke Schweizer Franken bestehen. Für die zweite Jahreshälfte geht Conzzeta davon aus, dass sich der Geschäftsverlauf des Segments Sportartikel saisonal bedingt besser entwickelt, während die relevanten Outdoormärkte nach wie vor getrübt bleiben. Aufgrund der gegenwärtigen Auftragslage kann aber im Segment für Blechbearbeitung und besonders im Anlagenbau nicht mit den gleichen Wachstumsraten gerechnet werden. Aus diesen Gründen resultieren im Vorjahresvergleich für das 2. Halbjahr ein geringerer Konzernumsatz und ein geringeres Betriebsergebnis. Darüber hinaus gilt es im Vergleich zum Vorjahr zu berücksichtigen, dass dieses in der zweiten Jahreshälfte durch die Auflösung einer grossen Rückstellung für Altlasten von rund CHF 11 Mio. begünstigt war. Gleichzeitig entfallen aufgrund der getätigten Abspaltung des Segments Immobilien für das 2. Halbjahr 2015 der Umsatz und das Betriebsergebnis der PLAZZA.
Vor diesem Hintergrund bleibt der Fokus des Konzerns für das 2. Halbjahr sowohl auf einer verstärkten Marktbearbeitung als auch auf der Kostendisziplin sowie der Umsetzung der eingeleiteten kurz- und mittelfristigen Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Profitabilität. Unter Annahme der heutigen Währungssituation und der aktuellen Konjunkturszenarien hält Conzzeta auf Jahresbasis an seiner ursprünglich getätigten Aussage fest und erwartet einen tieferen Umsatz als im Vorjahr sowie einen Rückgang der um Sondereffekte bereinigten EBIT-Marge von 7,7 % im Jahr 2014 um 70 bis 150 Basispunkte.