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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
20.08.2015
 
  
Walter Meier: Umsatzwachstum von 2.3 Prozent
    
Das erste Halbjahr 2015 war beim Klima- und Fertigungstechnikkonzern Walter Meier durch die Folgen der Freigabe des Wechselkurses durch die Schweizerische Nationalbank geprägt. Deren Auswirkungen betrafen unter­schiedliche Positionen der Erfolgsrechnung und der Bilanz.

Im ersten Halbjahr 2015 wurde ein Umsatz von CHF 139.6 Mio. ausgewiesen, dies entsprach einem leichten Zuwachs zum Vorjahr von 2.3 Prozent. Währungs­bedingte Zusatzrabatte und ein Rückgang des Volumens im Segment Klima hatten eine stärkere Wirkung als die letztes Jahr zugekauften Umsätze, so dass das organi­sche Wachstum leicht negativ zu liegen kam. Während im Segment Klima ein Umsatzrückgang von –1.0 Prozent zu Buche schlug, profitierte das Segment Fertigungslösungen vom guten Auftragsbestand aus dem Vorjahr und konnte den Umsatz des ersten Halbjahrs 2014 um 20.3 Prozent übertreffen.

Als Folge der Fixierung des Euro-Kurses für das Einkaufsvolumen des Jahres 2015 zu einem Wechselkurs von CHF 1.20 resultierte im ersten Halbjahr 2015 eine deutliche Belastung der Erfolgsrechnung. Je nach Realisierungsgrad der Termingeschäfte wurden die Effekte in unterschiedlichen Positionen der Erfolgsrechnung und der Bilanz ausgewiesen. Die in der Erfolgsrechnung enthaltenen Aufwendungen beliefen sich beim EBITDA und beim EBIT auf CHF 3.6 Mio. und beim Konzern­gewinn auf CHF 3.2 Mio. Zusätzlich belasteten Termingeschäfte, die erst im zwei­ten Halbjahr 2015 fällig werden, das Eigenkapital per 30. Juni 2015 mit CHF 3.0 Mio.

Der ausgewiesene EBITDA lag mit CHF 7.7 Mio. um CHF 0.5 Mio. über dem Vorjahr und der EBIT belief sich auf CHF 5.9 Mio. gegenüber CHF 6.2 Mio. im ersten Halbjahr 2014. Damit resultierte im laufenden Jahr eine EBIT-Marge von 4.2 Prozent (Vorjahr 4.5 Prozent). Per 30. Juni 2015 wurde ein Konzerngewinn in Höhe von CHF 3.9 Mio. gegenüber CHF 6.2 Mio. im Vorjahr realisiert.

Der Cashflow aus Betriebstätigkeit lag im ersten Halbjahr 2015 saisonal bedingt bei CHF 3.5 Mio. und damit um CHF 0.9 Mio. über dem Niveau der Vorjahresperiode. Insbesondere aufgrund der laufenden Investitionen in die Neuausrichtung der Logistik resultierte im Berichtszeitraum ein negativer Free Cashflow von CHF –4.4 Mio. (Vorjahr CHF –28.4 Mio.).

Seit 31. Dezember 2014 nahm die Nettoverschuldung aufgrund der Ausschüttung im März 2015 und der laufenden Investitionen um CHF 23.0 Mio. auf CHF 29.5 Mio. per 30. Juni 2015 zu.

Fertigungslösungen
Das Segment Fertigungslösungen erzielte im ersten Halbjahr 2015 einen deutlichen Umsatzzuwachs in Höhe von 20.3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies geschah teilweise zu Lasten des hohen Auftragsbestands aus dem Vorjahr. Während die für Walter Meier wichtige Kundengruppe der Lohnfertiger nach dem „Frankenschock“ vom 15. Januar zurückhaltend mit Investitionen war, konnte das Segment Fertigungslösungen von einer nach wie vor gesunden Nachfrage aus der Uhrenindustrie profitieren.

Hauptsächlich gestützt durch die Umsatzentwicklung lag der EBIT bei CHF 1.9 Mio. (Vorjahr CHF –0.5 Mio.) und die Marge bei 7.3 Prozent (Vorjahr –2.3 Prozent).

Ausblick
Einerseits ist der von Walter Meier im Februar erwartete Nachfragerückgang im Segment Fertigungslösungen vorerst nicht eingetreten – aus heutiger Sicht gibt es aber klare Anzeichen, dass die exportorientierten Kunden in der metallverarbeitenden Industrie ihre Investitionen bereits im zweiten Halbjahr 2015 reduzieren werden.

Andererseits wurde das Segment Klima im Nachgang des Nationalbankentscheids vom 15. Januar von einer unerwartet starken Nachfrageschwäche getroffen. Während der Preisdruck antizipiert wurde, kam der Volumenrückgang im Sanierungsgeschäft für Heizungen völlig unerwartet. Aus heutiger Sicht kann für das zweite Halbjahr keine Trendwende erwartet werden.

Aus diesen Gründen wird der Umsatz auf Jahressicht unter dem Vorjahreswert zu liegen kommen. Wie zu Jahresbeginn bereits angekündigt, werden die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Fixierung des Euro-Kurses den EBIT und den Konzerngewinn einmalig mit einem höheren einstelligen Millionenbetrag belasten. Damit werden beide Kennzahlen deutlich unter den jeweiligen Vorjahreswerten liegen.

Aufgrund der unerwarteten Entwicklungen im Segment Klima muss der Verwaltungsrat von Walter Meier feststellen, dass das in den letzten Jahren stabile Dividendenniveau von CHF 2.50 pro Aktie aus heutiger Sicht gefährdet ist bzw. dass dieses unter Umständen nach unten angepasst werden muss. Für einen definitiven Entscheid ist es aber aufgrund des volatilen Umfelds zu früh. Ein solcher wird nach Abschluss der Mittelfristplanung im vierten Quartal bzw. bis spätestens zur Kommunikation des Jahresresultats am 24. Februar 2016 gefällt.


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