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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
17.03.2016
 
  
Rieter: Steigerte 2015 die Gewinnmarge und den Free Cash Flow
    
Rieter steigerte 2015 trotz tieferem Volumen die Gewinnmarge und den Free Cash Flow. Der Bestellungseingang betrug 801.6 Mio. CHF (2014: 1 146.1 Mio. CHF). Im zweiten Halbjahr stiegen die Bestellungen dank einer positiven Dynamik gegenüber dem ersten Halbjahr um 6%. Den Umsatz steigerten die Geschäftsbereiche After Sales und Components im Vergleich zum Vorjahr deutlich, während er im Geschäftsbereich Machines & Systems zurückging. Bei einem Umsatz von insgesamt 1 036.8 Mio. CHF (2014: 1 153.4 Mio. CHF) erreichte Rieter einen EBITDA von 115.9 Mio. CHF (2014: 125.4 Mio. CHF) und steigerte die EBITDA-Marge von 10.9% auf 11.2% des Umsatzes. Die EBIT-Marge lag mit 7.0% des Umsatzes nur leicht unter dem Niveau des Vorjahres (2014: 7.3%). Der EBIT belief sich auf 73.1 Mio. CHF (2014: 84.6 Mio. CHF). Die Konzerngewinn-marge entwickelte sich positiv: Sie stieg von 4.6% auf 4.8% des Umsatzes. Der Konzerngewinn betrug 49.8 Mio. CHF (2014: 52.9 Mio. CHF). Für das Geschäftsjahr 2015 beantragt der Verwaltungsrat die Ausschüttung einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Dividende von 4.50 CHF pro Aktie.

Die positive Entwicklung der Ertragskraft zeigt, dass das Unternehmen strategisch gut aufgestellt ist. Seit 1. Januar 2015 führt Rieter das operative Geschäft in drei Geschäftsbereichen: Machines & Systems (Maschinengeschäft), After Sales (Ersatzteile und Serviceleistungen) und Components (Technologiekomponenten). Mit den Zahlen per 31. Dezember 2015 berichtet Rieter erstmals für ein gesamtes Geschäftsjahr nach dieser neuen Struktur.

Rieter setzte im Geschäftsjahr 2015 das strategische Verbesserungsprogramm STEP UP konsequent und zügig um. Dieses Programm war im Herbst 2014 verabschiedet worden mit dem Ziel, die Innovationskraft von Rieter zu stärken, das After-Sales-Geschäft auszubauen und die Profitabilität des Unternehmens zu steigern. Im Berichtsjahr realisierte Rieter alle für diesen Zeitraum vorgesehenen Schritte und forcierte zusätzlich für den Standort Winterthur geplante Massnahmen, um die Abhängigkeit vom Schweizer Franken weiter zu reduzieren. Dass Rieter 2015 die Profitabilität leicht steigern konnte, obwohl sich die Nachfrage nach Stapelfasermaschinen in wichtigen Märkten verhalten entwickelte und die Aufhebung des Euromindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank zusätzliche Herausforderungen stellte, zeigt die Richtigkeit der Strategie und die Wirksamkeit der Massnahmen.

Im Geschäftsjahr 2015 arbeitete Rieter intensiv an allen drei Schwerpunkten des STEP-UP-Programms:
an der Stärkung der Innovationskraft, am Ausbau des After-Sales-Geschäfts und an Profitabilitäts-verbesserungen.

Steigerung der Profitabilität:
Im Rahmen von STEP UP hatte sich Rieter im Herbst 2014 die mittelfristigen finanziellen Ziele gesetzt, eine operative Profitabilität (EBIT-Marge) von 10% und einen Return on Net Assets (RONA) von 14% zu erreichen.

Einen Schwerpunkt setzte Rieter im Berichtsjahr in Bezug auf die Neuordnung der Produktion am Standort Winterthur. Mit der Verlagerung der Spinnereiindustrie nach Asien hatte Rieter in China und Indien in den vergangenen Jahren modernste Produktionskapazitäten aufgebaut. Heute ist Rieter in der Lage, aus allen Standorten im weltweiten Fertigungsverbund Produkte auf höchster Qualitätsstufe anzubieten. Durch die schlagartige Aufwertung des Schweizer Frankens im Januar 2015 haben sich für Rieter die Rahmenbedingungen zusätzlich verändert. Deshalb entschied das Unternehmen, die Produktion in Winterthur zu straffen und das Einkaufsvolumen in Schweizer Franken weiter zu senken. Rieter wird sich in Winterthur auf die Montage von Maschinen konzentrieren. Damit verbunden ist ein Abbau der Personalkapazität von insgesamt rund 150 Stellen. Das Konsultationsverfahren ist mittlerweile abgeschlossen. Ein Teil des Stellenabbaus erfolgt über Fluktuation und Frühpensionierungen. Für die unumgänglichen Kündigungen verfügt Rieter über einen Sozialplan. Mit der Umsetzung der strukturellen Massnahmen am Standort Winterthur soll ab 2017 eine Kostensenkung von 15 bis 20 Mio. CHF erreicht werden.

Im Rahmen von STEP UP wurde auch die Schaltag-Gruppe, bestehend aus der Schaltag AG (Schweiz) und der Schaltag CZ s.r.o. (Tschechien), im Juli an eine private Schweizer Investorengruppe mit industriellem Hintergrund verkauft. Die Aktivitäten von Schaltag gehörten nicht zum Kerngeschäft von Rieter.

Bestellungseingang mit positiver Entwicklung im zweiten Halbjahr
Im Berichtsjahr entwickelte sich die Nachfrage im After-Sales- und Komponentengeschäft positiv,
während das Maschinen- und Systemgeschäft eine zyklusbedingte Investitionszurückhaltung verzeichnete. Rieter erzielte 2015 einen Bestellungseingang von 801.6 Mio. CHF (2014: 1 146.1 Mio. CHF). Nach einem Tiefpunkt im dritten Quartal erholte sich gegen Jahresende auch die Nachfrage im Maschinengeschäft wieder. Somit stiegen im zweiten Halbjahr die Bestellungen gegenüber dem ersten um 6% (HJ1 2015: 388.3 Mio. CHF, HJ2 2015: 413.3 Mio. CHF).

Am Jahresende 2015 verfügte Rieter über einen Bestellungsbestand von rund 470 Mio. CHF (31. Dezember 2014: rund 730 Mio. CHF).

Umsatz bei After Sales und Components deutlich gesteigert
Rieter erreichte 2015 einen Jahresumsatz von 1 036.8 Mio. CHF, bei einem stabilen Marktanteil. Dies entspricht einem Umsatzrückgang um 10% gegenüber dem Vorjahr (2014: 1 153.4 Mio. CHF). Positiv entwickelte sich der Umsatz in den Geschäftsbereichen After Sales und Components, während er im Geschäftsbereich Machines & Systems zyklusbedingt zurückging.

Bereinigt um Währungseffekte und den Verkauf der Schaltag-Gruppe gingen der Umsatz und der Bestellungseingang des Konzerns gegenüber dem Vorjahr um 8% respektive um 28% zurück.

Rieter generierte auch 2015 den grössten Umsatz in asiatischen Ländern (ohne China, Indien und die Türkei) und konnte diesen um 19% gegenüber dem Vorjahr steigern. Die Investitionsneigung hingegen nahm 2015 in dieser Region ab.

Die Marktlage in China hat sich, ausgelöst durch das staatliche Investitionsprogramm in der Provinz Xinjiang, leicht entspannt. Der Umsatz lag mit 139.8 Mio. CHF 20% unter dem Vorjahreswert. Der Bestellungseingang nahm im Vergleich zu 2014 zu und übertraf das Umsatzniveau.

Der indische Markt bewegte sich 2015 auf stabilem Niveau; Rieter steigerte den Umsatz um 9% (in Lokalwährung: 13%) auf 142.0 Mio. CHF. Der Bestellungseingang konnte auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.

In der Türkei erreichte Rieter im Berichtsjahr einen Umsatz von 143.7 Mio. CHF. Der Bestellungs-eingang lag auf sehr niedrigem Niveau, wobei sich gegen Ende des Jahres erste Anzeichen einer Belebung zeigten.

Die Umsätze in Nord- und Südamerika bewegten sich 2015 mit 200.6 Mio. CHF auf dem Niveau des Vorjahres. Der Bestellungseingang fiel aufgrund der wirtschaftlich schwierigeren Situation in Südamerika und nach dem Abschluss der grossen Investitionsprojekte in den USA niedriger aus als 2014.

In Afrika lag der Umsatz mit 26.7 Mio. CHF unter dem Niveau des Vorjahres, während der niedrigere Umsatz von 60.2 Mio. CHF in Europa vorwiegend auf den Verkauf der Schaltag-Gruppe zurückzuführen ist.

Zum 31. Dezember 2015 beschäftigte Rieter insgesamt 5 077 Mitarbeitende, gegenüber 5 004 Mitarbeitenden am Vorjahresstichtag. Dazu kamen 650 Temporäre, was 11.3% der Belegschaft entspricht (31. Dezember 2014: 1 221 Temporäre bzw. 19.6%). Die Zunahme bei den fest angestellten Mitarbeitenden erfolgte im Wesentlichen in Tschechien und China.

Betriebsergebnis und Konzerngewinn
Rieter hat die EBITDA- und die Reingewinnmarge 2015 trotz des Umsatzrückgangs gesteigert. Dies unterstreicht die Richtigkeit der eingeschlagenen Strategie. Die Positionierung des After-Sales-Geschäfts als eigenständiger Geschäftsbereich trug zu dieser Entwicklung bei. Der Geschäftsbereich leistete 2015 einen höheren Beitrag zum Ertrag von Rieter. Ebenfalls zeigten die Kostensenkungs-massnahmen Wirkung, die Rieter als Reaktion auf die Aufgabe des Euromindestkurses im Januar 2015 entschieden und rasch umgesetzt hatte. Rieter gelang es dadurch, bei einem Umsatzrückgang von 10% die Materialkosten überproportional um 15%, die Personalkosten um 6% und den sonstigen Betriebsaufwand um 5% zu senken.

Rieter steigerte den EBITDA mit 115.9 Mio. CHF auf 11.2% des Umsatzes (2014: 125.4 Mio. CHF bzw. 10.9% des Umsatzes). Positiv wirkten sich ein Erlös aus dem Verkauf von Liegenschaften (5.0 Mio. CHF), Gewinne aus Währungsabsicherungen (2.4 Mio. CHF) und der Erlös aus dem Verkauf der Schaltag-Gruppe (3.4 Mio. CHF) aus. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 73.1 Mio. CHF bzw. 7.0% des Umsatzes (2014: 84.6 Mio. CHF bzw. 7.3% des Umsatzes). Die Abschreibungen lagen bei 42.8 Mio. CHF (2014: 40.8 Mio. CHF). Darin enthalten ist eine ausserordentliche Abwertung von Anlagen im Umfang von 2.7 Mio. CHF, bedingt durch die Straffung der Produktion am Standort Winterthur. Das Unternehmen tätigte im Berichtsjahr Investitionen im Umfang von 3.0% des Umsatzes bzw. 31.6 Mio. CHF; dies sind 25.1% weniger als im Vorjahr (2014: 42.2 Mio. CHF bzw. 3.7% des Umsatzes).

Entgegen den generellen Kostensenkungsmassnahmen hat Rieter die Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit 46.6 Mio. CHF auf dem Vorjahresniveau gehalten respektive im Verhältnis zum Umsatz auf 4.5% (2014: 4.0%) ausgebaut.

Rieter erzielte im Berichtsjahr einen Konzerngewinn von 49.8 Mio. CHF bzw. 4.8% des Umsatzes (2014: 52.9 Mio. CHF bzw. 4.6% des Umsatzes). Das Nettofinanzergebnis verbesserte sich auf -7.9 Mio. CHF (2014: -13.7 Mio. CHF), ebenso die Steuerquote, die auf 23.6% sank (2014: 25.8%). Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 10.92 CHF (2014: 11.52 CHF pro Aktie).

Die Rendite auf den Nettoaktiven (RONA) erreichte 9.5% (2014: 10.5%) und lag damit leicht über den Kapitalkosten.
Bilanz weiter gestärkt

Trotz leicht geringerem Ergebnis erwirtschaftete Rieter einen Free Cash Flow vor Devestitionen von 65.0 Mio. CHF (2014: 49.1 Mio. CHF). Dies dank einer Reduktion des Nettoumlaufvermögens und im Vergleich zum Vorjahr geringeren Investitionen von 31.6 Mio. CHF.

Nach Ausschüttung einer Dividende aus Kapitaleinlagereserven von 20.6 Mio. CHF (4.50 CHF pro Aktie) und der Rückzahlung einer Anleihe im Umfang von 151.9 Mio. CHF im April 2015 betrugen die flüssigen Mittel, Wertschriften sowie Festgeldanlagen per 31. Dezember 2015 334.0 Mio. CHF, die Nettoliquidität belief sich auf 212.4 Mio. CHF (2014: 171.7 Mio. CHF). Rieter verfügte zum Bilanzstichtag über eine Eigenkapitalquote von 44.3% (31. Dezember 2014: 36.5%).

Das Unternehmen ist mit kommittierten Kreditlinien und mit einer Anleihensobligation langfristig und solide finanziert.
Stabile Dividende

Die Rieter Holding AG weist für das Geschäftsjahr 2015 einen Reingewinn von 25.0 Mio. CHF aus (2014: 22.8 Mio. CHF). Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 6. April 2016, für das Geschäftsjahr 2015 eine gegenüber Vorjahr gleich bleibende Dividende von 4.50 CHF pro Aktie auszuschütten. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 41% des Gewinns pro Aktie (2014: 39%). Rieter strebt eine Ausschüttungsquote von mindestens 40% des Gewinns an.

Geschäftsbereiche
Beim Bestellungseingang zeigten die drei Geschäftsbereiche im Berichtsjahr eine unterschiedliche Dynamik. Sehr erfreulich entwickelte sich dieser Wert bei Components: Die Bestellungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 26% auf 217.7 Mio. CHF (2014: 172.3 Mio. CHF) dank starker Nachfrage insbesondere im zweiten Halbjahr 2015. After Sales verzeichnete mit 126.3 Mio. CHF gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 10% (2014: 140.5 Mio. CHF), vorwiegend bedingt durch die tieferen Bestellungen für Installationen im Neumaschinengeschäft. Der Bestellungseingang bei Machines & Systems lag mit 457.6 Mio. CHF um 45% unter dem Vorjahreswert (2014: 833.3 Mio. CHF).

Der Geschäftsbereich Components steigerte den Umsatz mit Dritten um 13% auf 194.7 Mio. CHF (2014: 172.4 Mio. CHF), während der Segmentumsatz, bedingt durch den Geschäftsgang bei Machines & Systems, um 1% auf 258.6 Mio. CHF zurückging (2014: 262.1 Mio. CHF). After Sales erhöhte den Umsatz um 10% auf 139.8 Mio. CHF (2014: 127.5 Mio. CHF). Der Umsatz von Machines & Systems sank zyklusbedingt um 18% auf 702.3 Mio. CHF (2014: 853.5 Mio. CHF). Insgesamt erzielte dieser Geschäftsbereich 68% des Umsatzes von Rieter (2014: 74%), während After Sales 13% (2014: 11%) und Components 19% (2014: 15%) zum Konzernumsatz beitrugen.

Die Profitabilität entwickelte sich im Geschäftsbereich After Sales positiv: EBIT wie EBIT-Marge stiegen gegenüber 2014 deutlich an. Bei einem EBIT von 26.5 Mio. CHF erreichte After Sales eine EBIT-Marge von 19.0% des Umsatzes (2014: 20.0 Mio. CHF bzw. 15.7%). Auch Components konnte EBIT und EBIT-Marge steigern, und zwar auf 33.7 Mio. CHF bzw. auf 13.0% des Segmentumsatzes (2014: 32.5 Mio. CHF bzw. 12.4% des Segmentumsatzes). Der EBIT von Machines & Systems ging wegen des tieferen Volumens zurück und belief sich auf 14.8 Mio. CHF; dies entspricht 2.1% des Umsatzes (2014: 40.6 Mio. CHF bzw. 4.8%).

Ausblick
2015 war gekennzeichnet von einer deutlich gesteigerten Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen von After Sales und Components. Demgegenüber zögerten die Spinnereibesitzer mit Investitionen in neue Anlagen.

Der zyklisch bedingt tiefere Bestellungsbestand von Machines & Systems wird den Umsatz im ersten Halbjahr 2016 beeinflussen. Zur Kompensation der niedrigen Auslastung im Geschäftsbereich Machines & Systems hat Rieter Massnahmen zur Kapazitätsanpassung ergriffen. Rieter erwartet demzufolge im ersten Semester einen niedrigeren Gewinn als in der Vorjahresperiode.

Die Verbesserung der Nachfrage nach Spinnereimaschinen seit Ende 2015 hat sich in den ersten beiden Monaten 2016 fortgesetzt. Aufgrund des höheren Bestellungseingangs bei Machines & Systems sowie der guten Geschäftsentwicklung von After Sales und Components erwartet Rieter im Vergleich zum ersten Semester ein stärkeres zweites Halbjahr in Bezug auf Umsatz und Profitabilität. Das Unternehmen rechnet zurzeit für das Gesamtjahr 2016 mit einem tieferem Umsatz und Gewinn als 2015. Rieter arbeitet konsequent weiter an den Programmen zur Stärkung der Innovationskraft, dem Ausbau des After-Sales-Geschäfts und der Steigerung der Profitabilität.


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