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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
27.04.2016
 
  
Bosch: Bleibt auf Wachstumskurs
    
Nach dem Rekordjahr 2015 will Bosch auch in diesem Jahr seinen Wachstumskurs fortsetzen. Trotz nur verhaltener konjunktureller Aussichten und geopolitischer Unsicherheiten erwartet das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen für 2016 ein Umsatzwachstum zwischen drei und fünf Prozent. Bosch will weiterhin stärker wachsen als die für das Unternehmen relevanten Märkte. Sollte sich die geringe Dynamik des ersten Quartals in einigen Regionen und Märkten fortsetzen, wird sich das Umsatzplus voraussichtlich am unteren Ende des Erwartungskorridors bewegen. In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz von Bosch in verhaltenem Marktumfeld um knapp drei Prozent beziehungsweise wechselkursbereinigt rund vier Prozent gegenüber einem nominal sehr starken Vorjahresquartal. „Wir werden künftig nicht nur mit innovativen Produkten, sondern auch mit innovativen Services wachsen“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, bei der Bilanz-Pressekonferenz auf dem Bosch-Forschungscampus in Renningen. „Auf unsere breite Basis im Hardware-Geschäft bauen wir zunehmend vernetzte Services auf“, so Denner weiter. Dabei profitiert das Unternehmen nicht nur von seiner technischen Vielseitigkeit, sondern auch von seiner breiten Branchen- und Domänenkompetenz. Denner weiter: „Bosch wird seinen Kunden künftig nicht nur im Auto oder in der Küche begegnen. Mit vernetzten Services wird Bosch zum alltäglichen Begleiter in vielen Lebenssituationen.“

Geschäftsjahr 2015: Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis
Der Umsatz der Bosch-Gruppe erreichte 2015 mit 70,6 Milliarden Euro einen historischen Höchstwert. Mit der vollständigen Übernahme der früheren paritätischen Gemeinschaftsunternehmen BSH Hausgeräte GmbH und Robert Bosch Automotive Steering GmbH stieg der Umsatz um knapp 22 Milliarden Euro oder 44 Prozent. Auch operativ ist Bosch stark gewachsen und hat vergleichbar gerechnet ein Umsatzplus von zehn Prozent erzielt. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag das Umsatzwachstum bei 3,8 Prozent. Bis auf den Unternehmensbereich Industrial Technology sind 2015 alle Unternehmensbereiche zweistellig gewachsen und konnten ihr Ergebnis verbessern. Entsprechend hat sich die Ergebnissituation der gesamten Bosch-Gruppe 2015 erneut verbessert. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen erzielte 2015 ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von 4,6 Milliarden Euro und damit eine EBIT-Rendite von 6,5 Prozent. Im Jahresvergleich erhöhte sich damit das EBIT operativ um rund 0,9 Milliarden Euro oder 24 Prozent.

Beim EBIT glichen sich 2015 ergebnisverbessernde und ergebnisbelastende Sondereffekte aus. Die Sondereffekte ergaben sich durch die erstmalige Vollkonsolidierung von Automotive Steering und BSH Hausgeräte, Sonderabschreibungen sowie durch Rückstellungen im Zusammenhang mit rechtlichen Risiken. „Unser Anspruch ist es, unsere Märkte mit Innovationen aktiv mitzugestalten“, erklärte Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Finanzchef und stellvertretender Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. „Die Geschäftsentwicklung 2015 zeigt, dass sich diese Strategie auszahlt. Auch 2016 werden wir unseren Kurs fortsetzen.“ Trotz hoher Investitionen in die Zukunftssicherung und Belastungen aus Restrukturierungen will Bosch die Ertragslage 2016 stabil halten.

Services ergänzen künftig breite Hardwarebasis
Strategisches Ziel von Bosch sind nicht nur Hardwareprodukte für das vernetzte Leben, sondern auch Servicelösungen rund um die Vernetzung dieser Produkte im Internet der Dinge. Das Unternehmen setzt im Vernetzungsgeschäft auf „3S“ – Sensorik, Software und Services. „Die Services werden integraler Bestandteil unseres Produktgeschäfts. Aus jedem Umsatz mit Hardware soll auch Umsatz mit ergänzenden Services folgen“, so Denner. Bosch profitiert bei der Entwicklung und Umsetzung von Services für die vernetzte Welt neben seiner Kompetenz in Software und Sensorik insbesondere auch von seiner breiten Aufstellung. „Autos mit Häusern, selbst ganze Städte – Bosch kann wie kein anderes Unternehmen viele Dinge unterschiedlichster Domänen vernetzen“, so Denner weiter. Fast 50 Prozent aller elektronischen Erzeugnisklassen von Bosch sind internetfähig. Das bereits bestehende Servicegeschäft aller vier Unternehmensbereiche wird das Unternehmen sukzessive ausbauen.

Vernetzte Industrie: Ersparnis und Umsatz von je einer Milliarde Euro
Im Bereich der vernetzten Produktion, der Industrie 4.0, profitiert Bosch insbesondere von den Umsetzungserfahrungen in seinen eigenen rund 250 Werken. Die internen Erfahrungen setzt das Unternehmen in externe Services um, zum Beispiel den Production Performance Manager, der in Echtzeit Fertigungsdaten visualisiert und selbständig Wartungsprozesse anstößt. Bis 2020 erwartet Bosch durch die vernetzte Produktion kumuliert sowohl eine Milliarde Euro Kostenersparnis als auch eine Milliarde Euro zusätzlichen Umsatz. „Bosch profitiert bei der vernetzten Industrie von seiner Breite und seiner Internationalität. Wir können sowohl automobile Großserienfertigung als auch Kleinserien-Maschinenbau vernetzen, in Asien, Europa und in Amerika“, sagte Denner.

Service Solutions: 15 Prozent Umsatzwachstum jährlich
Starkes Wachstum verzeichnet bereits jetzt der neu geschaffene Geschäftsbereich Bosch Global Service Solutions. Die rund 6 000 Mitarbeiter des Bereichs unterstützen unter anderem die Geschäftsabläufe vieler Kunden in unterschiedlichen Branchen oder bearbeiten eCalls im Auftrag von Autoherstellern. 2015 hat der Bereich in 30 Ländern mehr als 120 Millionen Kundenkontakte für mehr als 1 000 Unternehmen bearbeitet, 30 Millionen Kontakte mehr als 2013. Bosch erwartet für den Bereich Service Solutions ein jährliches Umsatzwachstum von rund 15 Prozent.

Smart Home: Neue Smart Home-Produkte ab Herbst 2016
Auch im intelligenten Zuhause wird zunehmende Vernetzung für mehr Lebenskomfort und Entlastung sorgen. Bereits seit Jahresbeginn bietet Bosch mit dem Bosch Smart Home-System eine einfache und sichere Lösung für das Smart Home an. Im Laufe des Jahres werden weitere Produkte für das System folgen, darunter ein Rauchmelder, der über seine eigentliche Funktion hinaus auch für mehr Sicherheit zum Beispiel während der Urlaubszeit sorgt. Für das Smart Home erwartet Bosch bereits 2017 ein weltweites Marktpotential von zehn Milliarden Euro. Bis 2020 werden weltweit rund 230 Millionen beziehungsweise 15 Prozent aller Haushalte mit Smart-Home-Lösungen ausgestattet sein.

Mobility Solutions: Eine App für Auto, Fahrrad, Bus und Bahn
Im Bereich Mobility Solutions geht das Portfolio von Bosch bereits heute über das Auto hinaus. Gemeinsam mit Partnern wird Bosch beispielsweise einen Mobilitätsassistenten für den intermodalen Verkehr realisieren. Im Großraum Stuttgart können Nutzer mit nur einer App Fahrkarten für verschiedene Fortbewegungsmittel wie Auto, Fahrräder, Bahnen oder Busse planen, buchen und bezahlen. Ebenfalls einen starken Service-Anteil wird das vernetzte Parken mit sich bringen. Durchschnittlich zehn Minuten dauert die Parkplatzsuche in deutschen Städten. 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs entfallen auf die Parkplatzsuche. Mit den Lösungen von Bosch wird dies bald der Vergangenheit angehören. Beim sogenannten „community based parking“ fungieren Autos selbst als Sensoren. Die Fahrzeuge erkennen im Vorbeifahren Parklücken am Straßenrand und melden diese via Internet an Bosch. Das Unternehmen erstellt aus diesen Informationen in Echtzeit eine Karte, auf der freie Parkplätze eingezeichnet sind. Dank Data Mining können Echtzeit-Parkkarten bereits aus den Sensordaten von nur sechs Prozent aller Fahrzeuge im fließenden Verkehr gewonnen werden.

Bosch IoT Cloud: integraler Bestandteil des Service-Geschäfts
Zentraler Bestandteil des Service-Geschäfts von Bosch ist die unternehmenseigene IoT Cloud. Die Bosch IoT Cloud bietet technische Infrastruktur für die Skalierbarkeit von vernetzten Lösungen. Bereits 2016 werden rund 50 Anwendungen von Bosch in der eigenen Cloud laufen. Ab 2017 wird die Nutzung der IoT Cloud als Service auch externen Kunden angeboten. Zentraler Softwarekern der IoT Cloud ist die Bosch IoT Suite. Sie ist das Gehirn der vernetzten Welt. Die Bosch IoT Suite bietet alle Funktionen, um Geräte, Anwender und Unternehmen zu vernetzen. Big Data-Management ermöglicht innerhalb der IoT Suite die Analyse großer Datenmengen. In der Bosch IoT Suite können Regeln für automatisierte Entscheidungen hinterlegt werden – wann zum Beispiel Maschinenzustände Verschleißmuster erkennen lassen, so dass präventiv eine Instandhaltung eingeleitet wird. Bereits heute bauen viele Lösungen und Projekte von Bosch und seinen Kunden auf dieser Plattform auf. Mehr als fünf Millionen Geräte und Maschinen sind über Komponenten der Bosch IoT Suite schon vernetzt.

Industrial Technology: Bleibende Schwäche im Maschinenbaumarkt
Die schwierige Lage auf dem Maschinenbaumarkt hat sich in der Entwicklung des Unternehmensbereichs Industrial Technology niedergeschlagen. Insgesamt ging der Umsatz im Unternehmensbereich um 1,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zurück (wechselkursbereinigt 6,5 Prozent). Der Umsatzrückgang spiegelte sich auch in der Ergebnisentwicklung wider. Der Unternehmensbereich Industrial Technology weist für 2015 einen operativen Verlust von rund 100 Millionen Euro aus. Positiv war hingegen die Geschäftsentwicklung im Bereich Packaging Technology.

Energy and Building Technology: Dynamik bei Umsatz und Ergebnis
Im vergangenen Jahr konnte der Unternehmensbereich Energy and Building Technology seinen Umsatz deutlich stärker steigern als 2014. Die Erlöse erhöhten sich um elf Prozent auf 5,1 Milliarden Euro (wechselkursbereinigt 7,2 Prozent). Die kontinuierliche Ergebnisverbesserung im Bereich führte zu einer Rendite von 4,4 Prozent.


Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 375 000 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2015). Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro. Die Aktivitäten gliedern sich in die vier Unternehmensbereiche Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 440 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern. Inklusive Handels- und Dienstleistungspartnern erstreckt sich der weltweite Fertigungs- und Vertriebsverbund von Bosch über rund 150 Länder. Basis für künftiges Wachstum ist die Innovationskraft des Unternehmens. Bosch beschäftigt weltweit 55 800 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung an rund 118 Standorten. Strategisches Ziel der Bosch-Gruppe sind Lösungen für das vernetzte Leben. Mit innovativen und begeisternden Produkten und Dienstleistungen verbessert Bosch weltweit die Lebensqualität der Menschen. Bosch bietet „Technik fürs Leben“.

Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte hält mehrheitlich die Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafterfunktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH.


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