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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
06.01.2017
 
  
Voith GmbH: Schließt Konzernumbau erfolgreich ab
    
Der Voith-Konzern hat die mehrjährige Phase des Konzernumbaus mit dem Geschäftsjahr 2015/16 erfolgreich abgeschlossen. Voith geht gestärkt in sein Jubiläumsjahr 2017, das Jahr seines 150-jährigen Bestehens, das zugleich den Startpunkt einer neuen Wachstumsphase für den Konzern markieren soll.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 (zum 30. September 2016) hat Voith nicht nur die operative Performance seiner Konzernbereiche deutlich verbessert, sondern auch mit Hilfe des Erfolgsprogramms Voith 150+ wieder wie prognostiziert ein deutlich positives Konzernergebnis erwirtschaftet. Parallel zur starken Verbesserung der Profitabilität in allen Konzernbereichen hat Voith zudem die strategische Fokussierung auf seine Technologie- und Engineering-Kompetenz im digitalen Zeitalter konsequent vorangetrieben. Im Zuge dessen wurde der Industriedienstleister Voith Industrial Services mehrheitlich verkauft. Außerdem hat der neue Konzernbereich Voith Digital Solutions, in dem das Unternehmen seine IT-, Automatisierungs-, Software- und Sensorik-Aktivitäten bündelt, seine Arbeit aufgenommen und bereits vielversprechende neue digitale Initiativen eingeleitet. In den nächsten zwei Geschäftsjahren werden rund 100 Millionen Euro Entwicklungskosten für digitale Produkte in den neuen Bereich investiert.

„Wir sind 2016 nicht nur mit Voith 150+ erfolgreicher vorangeschritten als erwartet und haben unter herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Bedingungen unser Ergebnis wieder deutlich verbessert. Wir haben auch die entscheidenden Weichen dafür gestellt, Voith zu einem maßgeblichen Gestalter der digitalen Industrie zu machen“, erklärte Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung.

Wachstumstreiber Digitalisierung
Nach den von Neuausrichtung und Konzernumbau geprägten Vorjahren ist Voith nun für künftiges Wachstum aufgestellt. In den drei angestammten Konzernbereichen Voith Hydro, Voith Paper und Voith Turbo soll dies mit einer gezielten Weiterentwicklung der bestehenden Markt- und Technologieführerschaft gesichert werden. Ein wichtiger Wachstumstreiber der kommenden Jahre wird der am 1. April 2016 gestartete neue Konzernbereich Voith Digital Solutions sein. Mit diesem Bereich verfolgt Voith drei Stoßrichtungen: erstens die Ergänzung des bestehenden Produktportfolios, um zusätzliche, digitale Fähigkeiten, die den Kunden erweiterte Funktionen und Mehrwert bieten, zweitens die Entwicklung neuer, digitaler Lösungen in den angestammten Kernmärkten und drittens die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle für bislang noch nicht von Voith abgedeckte Märkte. Die in Voith Digital Solutions gebündelten Aktivitäten stehen im laufenden Jahr bereits für knapp 400 Millionen Euro Jahresumsatz, hiervon rund 320 Millionen Euro mit externen Kunden und rund 1.500 Mitarbeitern in über 60 Ländern. Über zwanzig konkrete Inkubationsprojekte wurden bereits in die Alpha- oder Betaphase gebracht, einige hiervon stehen kurz vor der Markteinführung. Alleine in den nächsten beiden Geschäftsjahren wird Voith rund 100 Millionen Euro zusätzlich in die weitere Entwicklung digitaler Produkte investieren.

Neben den positiven Effekten aus dem Konzernumbau verschafft sich Voith mit dem geplanten Verkauf seines KUKA-Anteils zusätzliche finanzielle Spielräume für seine Wachstumsstrategie. Die Transaktion wird voraussichtlich im Frühjahr 2017 zu einem Zufluss von 1,15 Milliarden Euro führen. Der Erlös wird vollständig in die Weiterentwicklung des Konzernportfolios fließen, unter anderem in den beschleunigten Aufbau digitaler Geschäftsmodelle. Die Mittel können sowohl für organisches Wachstum als auch für attraktive Akquisitionen eingesetzt werden. „Als etablierter Technologieführer mit großem Domänenwissen werden wir die digitale Transformation der Industrie maßgeblich mitgestalten. Damit heben wir Voith auf die nächste Stufe seiner Entwicklung und starten die nächsten 150 Jahre der Unternehmensgeschichte“, so Lienhard.

Operatives Ergebnis des Kerngeschäfts steigt um 18 Prozent
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Voith seine Basis weiter gestärkt und alle wesentlichen Ziele erreicht – trotz einer erneut schwachen konjunkturellen Dynamik, eines weiterhin gedämpften Investitionsklimas in wichtigen Abnehmerbranchen und eines steigenden Wettbewerbsdrucks.

Alle wichtigen Ertragskennziffern wurden deutlich verbessert, unter anderem, weil das Erfolgsprogramm Voith 150+ zunehmend seine volle Wirkung entfaltet. Jeder der drei angestammten Konzernbereiche konnte sein operatives Ergebnis steigern – wobei Voith Paper mit einem Plus von 33 Prozent herausragte. In Summe legte das Betriebsergebnis von Voith Hydro, Voith Paper und Voith Turbo um fast ein Fünftel (18 Prozent) auf 295 Millionen Euro zu; die operative Umsatzrendite des Kerngeschäfts stieg entsprechend von 5,8 Prozent auf 7,0 Prozent. Auf Holdingebene wurde diese positive Entwicklung durch Bewertungseffekte bei einzelnen Fremdwährungspositionen sowie Kosten für den Aufbau von Voith Digital Solutions zum Teil kompensiert. Das Betriebsergebnis des Voith-Konzerns lag, wie angekündigt, leicht über dem Vorjahr und erreichte 275 Millionen Euro (2015: 270 Millionen Euro).

Das Konzernergebnis nach Steuern, das im Vorjahr aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen auf minus 93 Millionen Euro gefallen war, verbesserte sich im Berichtsjahr um 122 Millionen Euro auf 29 Millionen Euro. Es war damit wie prognostiziert wieder positiv. Ohne einmalige Sonderbelastungen (überwiegend durch bilanzielle Wertberichtigungen) hätte das Ergebnis sogar 125 Millionen Euro betragen.

Der Auftragseingang der fortgeführten Aktivitäten des Konzerns lag auch 2015/16 auf gutem Niveau. Er war aber aufgrund gesunkener Investitionen im Rohstoffmarkt, im Öl- & Gas-Markt sowie im Schienenbereich vor allem in China mit 4,11 Milliarden Euro leicht rückläufig (2015: 4,39 Milliarden Euro), insgesamt um rund 6 Prozent. Dagegen blieb der Umsatz mit 4,25 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr (4,30 Milliarden Euro) nahezu unverändert. Auftragseingang und Umsatz waren beide durch negative Währungseffekte belastet.

Positive Entwicklung in allen Konzernbereichen
Alle drei etablierten Konzernbereiche haben zu der positiven Entwicklung des Konzerns beigetragen. Voith Hydro blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Sowohl beim Umsatz und beim Auftragseingang als auch beim Betriebsergebnis wurden die Prognosen übertroffen. Getragen wurde dies insbesondere vom Servicegeschäft und von der Ausrüstung und Modernisierung von Wasserkraftwerken. Bei Voith Paper zeigen sich die Erfolge der konsequenten Restrukturierung der vergangenen Jahre immer deutlicher. In einem teils schwierigen Marktumfeld, das sich erst in der zweiten Jahreshälfte etwas belebte, ging der Umsatz zwar leicht zurück. Seine Profitabilität konnte der Konzernbereich allerdings weiter signifikant verbessern. Voith Turbo musste in einem sehr schwierigen Marktumfeld Einbußen bei Auftragseingang und Umsatz hinnehmen - insbesondere im Öl-und Gasgeschäft, im Bergbau und in der Stahlindustrie wie auch im Schienenbereich in China war die Nachfrage konjunkturbedingt schwach. Gestärkt durch die Effizienzprogramme der vergangenen Jahre und aufgrund des Wegfalls von Einmalbelastungen im Vorjahr wurde das Ergebnis jedoch deutlich um 25 Prozent gesteigert.

Ausblick: Profitables Wachstum im Jubiläumsjahr
Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 erwartet Voith eine Fortdauer der fragilen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die eigene positive Entwicklung will das Unternehmen ungeachtet dessen fortsetzen. Im operativen Geschäft liegt der Fokus auf profitablem Wachstum. Hierzu wird das erfolgreiche Exzellenzprogramm 150+ in allen Unternehmensteilen weiter fortgeführt (ab 2017: Voith 150+ Next Level). Dabei rechnet Voith damit, die vor einem Jahr kommunizierten jährlichen Einsparungen von 250 Millionen Euro leicht zu übertreffen. Weiterer Wachstumstreiber ist die Fortsetzung der digitalen Transformation des gesamten Produkt- und Service-Portfolios – mit dem Ausbau von Voith Digital Solutions als zentrale Aufgabe.


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