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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
10.04.2017
 
  
ZF Friedrichshafen AG: Gewinn gesteigert, Schulden verringert
    
Die ZF Friedrichshafen AG hat das Geschäftsjahr 2016 mit deutlich gesteigertem Ergebnis und stark verbessertem Cashflow abgeschlossen. Der Konzernumsatz wuchs um 20,6 Prozent auf 35,2 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge kletterte um einen Prozentpunkt auf 6,4 Prozent und der bereinigte Free Cashflow summierte sich auf 2 Milliarden Euro. Aus dieser finanziellen Stärke heraus hat ZF einerseits die Schulden aus der TRW-Übernahme um 1,6 Milliarden Euro abgetragen und andererseits seine Aufwendungen für Forschung und Entwicklung auf 2 Milliarden Euro erhöht. 2017 will ZF einen Umsatz von rund 36 Milliarden Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von über 6 Prozent erzielen.

„ZF hat im Jahr 2016 mit sehr guten Geschäftszahlen und innovativen Produkten Stärke gezeigt“, kommentiert Vorstands-vorsitzender Dr. Stefan Sommer das abgelaufene Geschäftsjahr. „Damit haben wir ein starkes Fundament, um den herausfordernden Wandel in der Automobilindustrie durch Digitalisierung, Elektromobilität und autonomes Fahren mitzugestalten.“

Nach der TRW-Übernahme Mitte Mai 2015 ist der Umsatz der heutigen Division Aktive & Passive Sicherheitstechnik im Berichtsjahr 2016 erstmals ganzjährig in den ZF-Konzernumsatz eingeflossen. Dadurch stieg der berichtete Umsatz um 20,6 Prozent auf 35,2 Milliarden Euro. Im Vergleich mit den Pro-forma-Zahlen des Vorjahres, also einschließlich der TRW-Umsätze für das Gesamtjahr 2015, verbesserte sich der Umsatz um 2,2 Prozent. Das organische Wachstum ohne Wechselkurseffekte sowie Kauf- und Verkaufsaktivitäten lag bei 4,2 Prozent.

Die Automotive-Umsätze von ZF stiegen im Jahr 2016 leicht an, insbesondere bei Pkw-Automatgetrieben und in der Sicherheitstechnik. Kräftig wuchs der Umsatz der Division Industrietechnik mit 16,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Dies war vor allem auf den Zukauf der Windkraft- und Industriegetriebesparte von Bosch-Rexroth sowie auf deutlich gestiegene Umsätze im Geschäftsfeld Windkraft zurückzuführen. Diese dynamische Entwicklung führte zu einem auf acht Prozent erhöhten Umsatzanteil der Industrietechnik am gesamten Konzernumsatz – im Einklang mit dem aus der ZF-Strategie 2025 abgeleiteten Ziel einer stärkeren Diversifikation der ZF-Geschäftsaktivitäten.

Deutliche Ergebnisverbesserung
Deutlich verbessern konnte ZF sein Ergebnis. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs von knapp 1,6 auf über 2,2 Milliarden Euro. Das entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 6,4 Prozent, was eine Steigerung von rund 20 Prozent bedeutet. Wesentliche Gründe hierfür waren eine bessere operative Leistung und Synergien durch die Integration von TRW. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs von gut 2,9 auf mehr als 3,8 Milliarden Euro und entspricht einer bereinigten EBITDA-Marge von 10,8 Prozent. ZF hat die für 2016 gesetzten Ergebnisziele damit übertroffen.

Der bereinigte Free Cashflow betrug 2 Milliarden Euro. Positiv wirkte sich der erhöhte Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit aus, insbesondere durch bessere operative Performance, Synergien aus der TRW-Integration sowie fokussierte Investitionen. Die Verschuldung hat ZF im Geschäftsjahr 2016 um rund 1,6 Milliarden Euro verringert. Auch 2017 ist die weitere Entschuldung ein zentrales Unternehmensziel. „Unsere gute Ertrags- und Finanzkraft im Jahr 2016 sowie unser starker Free Cashflow von über 2 Milliarden Euro erlauben es uns, die Schulden aus dem TRW-Kauf rasch zu reduzieren und gleichzeitig in Zukunftstechnologien zu investieren“, kommentiert ZF-Finanzvorstand Dr. Konstantin Sauer die Bilanz des ZF-Konzerns.

Mitarbeiterzahl stabil
Zum 31. Dezember 2016 beschäftigte ZF weltweit 136.820 Mitarbeiter (Vorjahr: 138.269). Der leichte Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist überwiegend auf die im Juli 2016 abgeschlossene Veräußerung des Geschäftsfelds Befestigungssysteme & Komponenten mit rund 2.800 Beschäftigten zurückzuführen. Zusätzlich wurde die Cherry-Gruppe mit rund 400 Mitarbeitern im Oktober 2016 an die deutsche Beteiligungsgesellschaft GENUI veräußert.

Gleichzeitig hat ZF im vergangenen Jahr rund 1.800 neue Stellen geschaffen und gehörte auch zu den großen Ausbildungsbetrieben in Deutschland. Zum Ende des Jahres 2016 beschäftigte ZF mehr als 2.800 Auszubildende bzw. dual Studierende (Vorjahr: 2.300).

Investitionen in die Zukunft
In der Forschung und Entwicklung sind bei ZF 14.550 Mitarbeiter weltweit tätig. 2016 hat ZF zwei Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet, was 5,5 Prozent des Umsatzes entspricht (Vorjahr: 4,8 %). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert insbesondere aus einer gesteigerten Entwicklungsintensität in den Divisionen Aktive & Passive Sicherheitstechnik sowie E-Mobility.

„Den tiefgreifenden Wandel in der Automobilindustrie nutzt ZF für einen Transformationsprozess zu einem Technologiekonzern, der in den Zukunftsfeldern E-Mobilität und autonomes Fahren eine führende Rolle einnimmt“, sagt ZF-Chef Dr. Stefan Sommer. Der ZF-Ansatz dabei ist die Kombination aus Mechanik und Elektronik. „Auch das Auto der Zukunft fährt nicht ohne Mechanik, denn das viel zitierte ‚iPhone auf Rädern‘ braucht weiter eine Bremse und eine Lenkung, Achsen und weitere mechanische Komponenten“, sagt ZF-Chef Dr. Stefan Sommer. „Hier, in der Kombination aus Hardware und Software, liegt unsere Stärke – wir produzieren intelligente mechanische Systeme.“

Prognose 2017
Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet ZF einen Konzernumsatz von rund 36 Milliarden Euro, eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als sechs Prozent sowie eine bereinigte EBITDA-Marge von über zehn Prozent. Bei einem bereinigten Free Cashflow von deutlich über einer Milliarde Euro wird ZF auch im laufenden Jahr die Verschuldung weiter senken und in die Zukunft investieren. „Aus dieser Position der Stärke und finanziellen Stabilität heraus können wir uns die hohen Investitionen in zukunftsfähige Technologien leisten und damit langfristig sichere Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter bieten“, sagt Sommer.


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