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Industrie-Schweiz - News-Corner 03.05.2019 Hermle AG: Mit erfolgreichem Geschäftsjahr 2018
- Auftragseingang erhöht sich um fast 10 % auf 475,9 Mio. Euro - Konzernumsatz und Betriebsergebnis jeweils knapp 13 % im Plus - 2019 voraussichtlich erheblich weniger neue Bestellungen, dennoch leichtes Umsatzplus und Ergebnis auf Vorjahresniveau möglich
Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte 2018 spürbar wachsen. Der Auftragseingang des schwäbischen Werkzeugmaschinenherstellers stieg gegenüber Vorjahr konzernweit um 9,9 % auf 475,9 Mio. Euro (Vj. 433,2 Mio. Euro). Davon entfielen 217,9 Mio. Euro (Vj. 171,7 Mio. Euro) auf das Inland und 258,0 Mio. Euro (Vj. 261,5 Mio. Euro) auf das Ausland. Gefragt waren sowohl hochwertige Einstiegsmaschinen der Hermle-Performance-Line als auch die extrem dynamischen und präzisen Bearbeitungszentren der High-Performance-Line, mit denen Hermle Maßstäbe in der Branche setzt. Außerdem spielten Automatisierungs- und Digitalisierungsbausteine eine zunehmend wichtige Rolle. Der Auftragsbestand des Hermle-Konzerns erhöhte sich per Ende 2018 im Stichtagsvergleich um 18,4 % auf 148,0 Mio. Euro.
Der Hermle-Konzernumsatz wuchs 2018 um 12,7 % auf einen neuen Höchstwert von 452,9 Mio. Euro (Vj. 402,0 Mio. Euro). Im Inland nahm das Geschäftsvolumen um 11,1 % auf 186,8 Mio. Euro zu (Vj. 168,2 Mio. Euro) und im Ausland um 13,8 % auf 266,1 Mio. Euro (Vj. 233,8 Mio. Euro). Damit vergrößerte sich die Exportquote leicht von 58,2 % auf 58,8 %. Die Kapazitätsauslastung des Unternehmens bewegte sich das gesamte Jahr über am oberen Ende.
Die gute Auslastung sowie ein günstiger Produktmix mit hochwertigen Anlagen wirkten sich zusammen mit Währungsgewinnen positiv auf die Ertragslage aus, sodass die steigenden Rohstoffkosten kompensiert werden konnten. Insgesamt erhöhte sich das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, EBIT) des Hermle-Konzerns 2018 um 12,9 % auf 111,7 Mio. Euro (Vj. 99,0 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern, das einen nicht nachhaltigen, positiven Einmaleffekt von 4,9 Mio. Euro enthielt, legte von 99,4 Mio. Euro auf 116,6 Mio. Euro zu. Der Sondereffekt resultierte aus der Anfang 2018 erfolgten Übernahme der restlichen 51 % der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Hermle-Leibinger Systemtechnik GmbH (HLS), die eine Neubewertung der bereits im Besitz der Hermle AG befindlichen übrigen Anteile erforderlich machte. Bereinigt um diesen Einfluss errechnet sich ein Vorsteuerergebnis von 111,6 Mio. Euro und eine im Vergleich zum Vorjahr etwa stabile Brutto-Umsatzmarge von 24,6 %. Der Konzern-Jahresüberschuss ohne den Bewertungseffekt stieg von 73,3 Mio. Euro auf 82,5 Mio. Euro.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 3. Juli 2019 in Gosheim vorschlagen, wie im Vorjahr 15,05 Euro je Vorzugs- und 15,00 Euro je Stammaktie auszuschütten. Das entspricht einer unveränderten Dividendensumme von 75,1 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden 7,5 Mio. Euro in die Rücklagen eingestellt. Damit wird die sehr solide Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns weiter gefestigt. Ende 2018 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 128,6 Mio. Euro (Vj. 103,4 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote lag am Stichtag bei 68,3 % (Vj. 71,8 %). Die Investitionen beliefen sich 2018 konzernweit auf 11,9 Mio. Euro gegenüber 18,5 Mio. Euro im Vorjahr, das von zwei großen Bauprojekten geprägt war. In der Berichtsperiode wurde insbesondere in die Modernisierung und Erweiterung der Blech- und der spanenden Fertigung investiert. Der operative Cashflow erhöhte sich 2018 um 14,7 % auf 92,9 Mio. Euro (Vj. 81,1 Mio. Euro).
Am 31. Dezember 2018 beschäftigte der Hermle-Konzern 1.251 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im entsprechenden Vorjahreswert von 1.086 Personen waren die Beschäftigten der HLS, deren Mitarbeiterzahl von 85 auf 93 Personen wuchs, noch nicht enthalten. Darüber hinaus gab es Neueinstellungen vor allem bei den Auslandstochtergesellschaften und im Service. Durch die Übernahme von Auszubildenden mit erfolgreichem Abschluss und die Neubesetzung freigewordener Ausbildungsplätze vergrößerte sich die Belegschaft zudem insbesondere in der Produktion.
Als Anerkennung ihres wichtigen Beitrags zum Unternehmenserfolg sollen die Hermle-Beschäftigten im Anschluss an die Dividendenausschüttung eine gegenüber Vorjahr leicht erhöhte Prämie erhalten.
Um die führende technologische Stellung im Bereich 5-Achs-Bearbeitung zu festigen, setzte Hermle die Entwicklungsaktivitäten im vergangenen Jahr auf hohem Niveau fort. Die Schwerpunkte lagen neben der kontinuierlichen Optimierung der Maschinenbaureihen auf den Themen Automation und Digitalisierung. Hierfür wurden 2018 verschiedene Hard- und Software-Bausteine entwickelt und am Markt präsentiert. Auch im laufenden Jahr stellt Hermle entsprechende Komponenten vor. Darüber hinaus wurde die additive Fertigungstechnologie von Hermle (MPA-Verfahren), die das Unternehmen seinen Kunden als Dienstleistung anbietet, an ein neues Maschinenmodell adaptiert. Ein entsprechender Prototyp geht 2019 in Betrieb. Ziel ist es, dieses innovative Produktionsverfahren, das neue Freiräume und Dimensionen bei der Teileherstellung eröffnet, mehr Kunden als Dienstleistung zur Verfügung zu stellen.
Auch die Aktivitäten im Ausland baut Hermle systematisch aus. Ende 2018 wurde am zweiten russischen Standort Uljanovsk in einer Freihandelszone ein neues Gebäude bezogen. Neben der Ersatzteilversorgung der Kunden in der Region sollen dort ein Vorführzentrum und Kapazitäten zur Maschinenüberholung entstehen. 2019 ist unter anderem geplant, Service und Vertrieb in den USA zu erweitern. Darüber hinaus sollen zwei neue Tochtergesellschaften in Mexiko sowie im Asien-/Pazifikraum gegründet werden.
Mit den intensiven Entwicklungs- und Auslandsaktivitäten bereitet sich Hermle auch auf ein absehbar raueres Umfeld vor. Nachdem sich die Nachfrage 2018 nach einem überhitzten ersten Quartal im Jahresverlauf wie erwartet normalisierte, rechnet das Unternehmen 2019 mit einem Rückgang des Auftragseingangs um bis zu 20 %. Angesichts der außerordentlich großen politischen und gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten können auch größere Einbußen nicht sicher ausgeschlossen werden. Dank des hohen Auftragsbestands aus 2018 hält es das Unternehmen aber für möglich, im laufenden Jahr eine noch stabile bis leicht positive Umsatzentwicklung – bestenfalls ein Plus von 5 % – und ein Betriebsergebnis etwa auf Vorjahresniveau zu erreichen, sofern sich die Rahmenbedingungen erwartungsgemäß darstellen. In den ersten Wochen des Jahres 2019 verlief das Geschäft im Rahmen der Planungen. Informationen über das gesamte erste Quartal 2019 veröffentlicht Hermle am 15. Mai 2019.