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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
24.07.2019
 
  
Starrag: Umsatz gesteigert
    
Die Starrag Group Holding AG (SIX: STGN), eine technologisch weltweit führende Anbieterin von Präzisions-Werkzeugmaschinen zum Fräsen, Drehen, Bohren und Schleifen von Werkstücken aus Metall, Verbundwerkstof-fen und Keramik, hat heute ihre Halbjahreszahlen für 2019 bekanntgegeben.

Erfreulicher Umsatzanstieg Der Umsatz des ersten Halbjahres 2019 von 214 Mio. CHF übertraf den Vergleichswert des Vorjahres um erfreuliche 12% (währungsbereinigt plus 13%). Darin spiegeln sich der hohe Auftragseingang des Vorjahres sowie teilweise die Auswirkungen verschiede-ner Massnahmen zur Optimierung des Projektmanagements, nachdem 2018 Verzöge-rungen in der Auftragsabwicklung zu einem rückläufigen Umsatz geführt hatten.

Normalisierung des Auftragseingangs
Der Auftragseingang der Starrag Group ist stets unter dem Gesichtspunkt des länger-fristigen Charakters ihres Anlagengeschäfts zu bewerten. Einzelne Perioden wie bei-spielsweise das erste Halbjahr 2018 können in erheblichem Ausmass vom Zeitpunkt der Erteilung respektive Verbuchung von Grossaufträgen geprägt sein. Entsprechend war wie bereits im Frühjahr angekündigt für das laufende Jahr eine Normalisierung zu erwarten. So lag der Auftragseingang in der Berichtsperiode mit 173 Mio. CHF rund 20% unter dem entsprechenden Vorjahreswert (währungsbereinigt minus 18%). Auf Jahresbasis betrachtet (Juli 2018 bis Juni 2019) resultierte dagegen ein praktisch un-veränderter Wert (minus 0.7%).

Nach Regionen und Abnehmerindustrien
Der Rückgang der Neubestellungen betraf vor allem die Marktregion Asien und in gerin-gerem Ausmass Europa, während der Auftragseingang in Nordamerika praktisch gehal-ten werden konnte. Nach Abnehmerindustrien verzeichnete Aerospace den grössten Rückgang, dies aller-dings nach einem sehr guten Vorjahr. Auch im Bereich Transportation gingen die Neu-bestellungen zurück, wobei das Vorjahr durch verschiedene Grossprojekte geprägt war. In der Abnehmerindustrie Industrial liess sich der Vorjahreswert dank des klassischen Industriebereichs annähernd halten, wobei das Luxussegment nach einem starken Vor-jahr nachgab. Energy konnte sich auf nach wie vor tiefem Niveau etwas verbessern.

Anhaltend hoher Auftragsbestand
Die Starrag Group wies per Ende Juni 2019 einen Auftragsbestand bei Neumaschinen von 321 Mio. CHF aus, was praktisch dem Stand zwölf Monate zuvor entspricht (322 Mio. CHF). Im Vergleich zu Ende 2018 lag der Arbeitsvorrat zwar um 12% tiefer, wobei das Geschäftsjahr 2018 mit dem historisch höchsten Wert abschloss. Das aktuelle Auf-tragspolster sichert weiterhin eine Grundauslastung von einem Jahr. Dabei gilt es zu beachten, dass das Neumaschinengeschäft stets auch substantielle zusätzliche Dienst-leistungen für den Kunden nach sich zieht.

Ertragslage durch Restrukturierungskosten belastet
Dank des Umsatzanstiegs konnte auch das operative Ergebnis vor Restrukturierungs-kosten EBITR auf 8.8 Mio. CHF oder 4.1 Umsatzprozente gesteigert werden (Vorjahr 6.7 Mio. CHF oder 3.5%). Die Umsetzung des im April 2019 angekündigten Abbaus von 150 Stellen am Standort Mönchengladbach erfolgt plangemäss. Für Restrukturierungs-kosten wurden in der Berichtsperiode 7.9 Mio. CHF der Erfolgsrechnung belastet.

Die im ersten Halbjahr 2019 beschlossenen Reformen der Unternehmenssteuer in ver-schiedenen Kantonen wirkten sich positiv aus. Diese hatten gemäss Rechnungsle-gungsstandard Swiss GAAP FER die Auflösung von Steuerrückstellungen zur Folge, die zu einer einmaligen Entlastung des Ertragssteueraufwands um 2.3 Mio. CHF führte. Der Reingewinn reduzierte sich damit leicht auf 3.4 Mio. CHF. Entsprechend ging auch das Ergebnis je Aktie von 1.28 CHF auf 1.01 CHF zurück.

Weiterhin gesunde Bilanz
Die Bilanzsumme lag am 30. Juni 2019 mit 364 Mio. CHF um 6 Mio. CHF unter dem Stand von Ende 2018. Das Eigenkapital blieb mit 176 Mio. CHF nahezu unverändert gegenüber Ende 2018. Entsprechend erhöhte sich die Eigenkapitalquote leicht um 0.6 Prozentpunkte auf 48.4%. Die Nettoverschuldung konnte im Vorjahresvergleich deutlich auf 2.9 Mio. CHF reduziert werden. Damit verfügt die Starrag Group nach wie vor über eine überdurchschnittlich hohe finanzielle Flexibilität.

Programm „Starrag 2021“ für dauerhafte Steigerung der Profitabilität
Ungeachtet der aktuell klar unbefriedigenden Ertragslage ist die Starrag Group mit ih-rem strategischen Aktionsprogramm auf dem richtigen Weg, wie die bisherigen Fort-schritte zeigen. Es basiert auf drei Pfeilern. Ein erster Fokus liegt in der Innovation mit dem Anspruch, in der Applikationskompetenz führend zu sein. Mit dem hauseigenen „Integrated Production System“ ist die Gruppe auf dem besten Weg hin zu „Industry 4.0. Die Ambition lautet: Entwicklung der nächsten Generation von Werkzeugmaschinen mit den dazugehörigen Automationskonzepten.

Zweitens geht es um die Ausweitung der geografischen Präsenz. Im Zentrum stehen die USA, China und die Stärkung des Händlernetzwerks in Schlüsselmärkten. Auch hier ist man in den letzten Monaten deutlich weitergekommen. Namentlich in Asien wurden die Kundendienststrukturen weiter ausgebaut.

Ein dritter Schwerpunkt zielt auf die die ebenso deutliche wie dauerhafte Verbesserung der operationellen Exzellenz, wo die Starrag Group noch einiges Optimierungspotenzial aufweist. In diesem Sinn wurde die Öffentlichkeit im April über das tiefgreifende Pro-gramm „Starrag 2021“ informiert, das letztlich eine deutliche Verbesserung der Profita-bilität anstrebt. Das Programm fokussiert auf die Optimierung des Produktportfolios, die volle Ausschöpfung des Synergiepotenzials, eine Stärkung der Unternehmensführung sowie ein verbessertes Projektmanagement. Damit einher geht eine neue Gruppen-struktur, die am 1. Juli in Kraft trat.

Ausblick 2019
Die Absatzmärkte zeigen insgesamt eine gewisse Abschwächung, wobei sich für die Starrag Group je nach Abnehmerindustrie ein differenziertes Bild ergibt und das Ge-schäft insgesamt volatiler geworden ist. Aufgrund des anhaltend hohen Bedarfs an Flugzeugen darf im Bereich Aerospace grundsätzlich weiterhin mit einer hohen Nach-frage gerechnet werden, während bei den übrigen Abnehmerindustrien die Erwartungen eher verhalten sind. Zudem könnten exogene weltwirtschaftliche oder -politische Ent-wicklungen das Geschäft beeinträchtigen. Nach Marktregionen darf für Nordamerika aufgrund der dortigen Konjunkturentwicklung weiterhin von einer positiven Stimmung ausgegangen werden. Auch Asien bietet trotz einer gewissen Abschwächung des grössten Einzelmarktes China weiterhin grosse Chancen, während sich in Europa inzwi-schen eine Konjunkturabkühlung bemerkbar macht.

Aufgrund dieser Markteinschätzung und der im Vorjahr angesichts von einzelnen Grossaufträgen hohen Neubestellungen erwartet die Starrag Group für 2019 einen Auf-tragseingang, der deutlich unter dem Vorjahreswert liegen dürfte (in lokalen Währun-gen). Für das Gesamtjahr wird mit einem Umsatz über Vorjahr gerechnet.

Die Ertragslage ist weiterhin von zwei gegensätzlichen Entwicklungen geprägt. Positiv zu Buche schlägt der Volumeneffekt, während höhere Personal- und Materialaufwen-dungen sowie vor allem die Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit dem Mass-nahmenprogramm „Starrag 2021“ auf den Ertrag drücken. Entsprechend wird für 2019 eine EBIT-Marge nach Restrukturierungskosten deutlich unter Vorjahr erwartet.


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