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Industrie-Schweiz - News-Corner 07.08.2019 Oerlikon: Robuste Entwicklung mit Umsatzwachstum in einem anspruchsvollen Marktumfeld
„In einem zunehmend schwierigen Marktumfeld erzielten wir im 2. Quartal und im gesamten 1. Halbjahr 2019 eine gute Performance, was vor allem dem starken Ergebnis aus unserem Geschäft mit Chemiefaseranlagen zu verdanken ist“, erklärt Dr. Roland Fischer, CEO des Oerlikon Konzerns. „Wir konnten den Konzernumsatz steigern und die operative Profitabilität erhalten. Der Bestellungseingang des Konzerns fiel im 2. Quartal aufgrund der schwachen Märkte etwas geringer aus. Die Ergebnisse unterstreichen die Stabilität unseres Unternehmens in Zeiten schwieriger Marktbedingungen und bestätigen unsere solide Strategie und unser robustes Geschäftsmodell.“
„Das weltweite konjunkturelle Wachstum verlangsamt sich, was in einer Verringerung der Industrieproduktion und der Investition in Anlagen resultiert. Diese Entwicklung macht sich in den meisten unserer Endmärkte bemerkbar – vom Automobilbau über das Werkzeuggeschäft hin zur allgemeinen Industrie – und betrifft Sektoren wie Halbleiter und Elektronik. Obwohl wir nach wie vor von unseren strukturellen Wachstumsinitiativen profitieren, stellen wir in unserem Geschäft mit Oberflächenlösungen einen gewissen Rückgang fest. Dieser drückt sich im Umsatz, der Marge und der Margenqualität des Segments aus. Vor dem Hintergrund einer zunehmend unsicheren Konjunkturlage und da sich in unserem Oberflächengeschäft die für das 2. Halbjahr erwartete Markterholung nicht abzeichnet, passen wir unseren Ausblick für 2019 an“, so Dr. Fischer. „Wir gehen jetzt davon aus, dass die Performance 2019 in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen wird.“
Oerlikon Konzernlagebericht für das zweite Quartal Im 2. Quartal 2019 schwächte sich die Weltwirtschaft weiter ab. Dies wurde durch langwierige Handelsstreitigkeiten noch verschärft. Die Industrieproduktion, die erheblich schwächer als erwartet ausfiel, drückte die Produktionsvolumen. Dies wiederum führte zu reduzierten Investitionen in Anlagen und einer abnehmenden Dienstleistungsnachfrage. Diese Entwicklungen machten sich in zahlreichen Märkten bemerkbar, unter anderem im Automobilbau, im Werkzeuggeschäft, in der allgemeinen Industrie und teilweise auch im Luft- und Raumfahrtsektor.
Aufgrund der ungünstigen Marktentwicklung nahm der Bestellungseingang des Konzerns gegenüber dem Vorjahr etwas ab, um 0,7% auf CHF 672 Mio. Der Konzern vermochte jedoch den Umsatz um 5,3% auf CHF 700 Mio. zu steigern. Dies unterstreicht das strukturelle Wachstum und das robuste Geschäftsmodell von Oerlikon, welches auf der Technologieführerschaft in langfristig attraktiven Märkten aufbaut. Bei konstanten Wechselkursen betrug der Umsatz CHF 720 Mio. Das EBITDA erhöhte sich im 2. Quartal auf CHF 121 Mio., was einer Marge von 17,3% entspricht. Das EBIT lag im 2. Quartal 2019 bei CHF 70 Mio. oder 10,1% des Umsatzes. Die Performance im 2. Quartal führte zu einer Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE, rollierend über 12 Monate) des Oerlikon Konzerns von 9,5%.
Oerlikon Konzernlagebericht für das erste Halbjahr Im 1. Halbjahr ging der Bestellungseingang gegenüber dem Vorjahr um 5,7% auf CHF 1 352 Mio. zurück. Dies ist vor allem auf die Rekordzahlen bei den Auftragseingängen im Geschäft mit Chemiefaseranlagen im ersten Halbjahr 2018 zurückzuführen. Der Umsatz belief sich auf CHF 1 324 Mio. Dies bedeutet eine Steigerung von 4,3% gegenüber dem Vorjahr. Dank der Umsatzerhöhung stieg das EBITDA im 1. Halbjahr auf CHF 214 Mio., was einer Marge von 16,2% entspricht. Das EBIT betrug CHF 115 Mio. oder 8,7% des Umsatzes. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten betrug im 1. Halbjahr CHF 80 Mio., 12% weniger als im Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf höhere Kosten zurückzuführen. Das Konzernergebnis im 1. Halbjahr 2019 betrug CHF -99 Mio. inklusive der einmaligen nicht liquiditätswirksamen Effekten in der Höhe von CHF 284 Mio. aus kumulierten Umrechnungsdifferenzen und anderen in den sonstigen Gesamtergebnissen erfassten Positionen aus der Veräusserung des Segments Drive Systems. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 machte das Servicegeschäft von Oerlikon 38,3% des Konzernumsatzes aus (2018: 39.0%).
Per 30. Juni 2019 verfügte Oerlikon über ein Eigenkapital (zurechenbar auf Konzernaktionäre) von CHF 1 798 Mio., was einer Eigenkapitalquote von 48% entspricht (zum Jahresende 2018: 44%). Die Nettoliquidität belief sich am 30. Juni 2019 auf CHF 380 Mio. (Jahresende 2018: CHF 398 Mio.) nach einer Dividendenausschüttung von CHF 1 je Aktie und der Rückzahlung einer Schweizer Anleihe über CHF 300 Mio. Der Geldfluss aus operativer Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr 2019 ging auf CHF ‑11 Mio. zurück, gegenüber CHF 194 Mio. im Jahr 2018. Dies ist auf eine Zunahme der Forderungen und Vorräte sowie einem Rückgang der Verbindlichkeiten und Verpflichtungen aus Kundenaufträgen zurückzuführen.
Ausblick für 2019 angepasst Die Weltwirtschaft dürfte sich im 2. Halbjahr 2019 weiter abschwächen. Die geopolitische Instabilität und Befürchtungen, dass sich die Handelskonflikte verschärfen könnten, bergen zunehmend Risiken. Die für Oerlikon wichtigsten Regionen und Endmärkte sind diesen Risiken zu einem gewissen Grad ausgesetzt. Die Situation der Industrie und die Marktschwäche im Automobilbau, im Werkzeuggeschäft und in der allgemeinen Industrie dürften sich weiter verschärfen. Eine Erholung ist zurzeit nicht in Sicht. Infolgedessen passt Oerlikon ihren Ausblick an. Trotz des schwierigen Umfelds werden der Bestellungseingang, der Umsatz und die EBITDA-Marge des Konzerns voraussichtlich in etwa das gleiche Niveau wie 2018 erreichen. Oerlikon erwartet einen Bestellungseingang von bis zu CHF 2,7 Mrd., einen Umsatz von über CHF 2,6 Mrd. und eine EBITDA-Marge von rund 15,5%.