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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
04.02.2021
 
  
Bosch: Hält in der Corona-Krise Kurs und erzielt positives Ergebnis
    
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Bosch-Gruppe trotz Corona-Krise und rückläufiger Automobilproduktion ein positives Ergebnis. Das Geschäft des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens entwickelte sich damit besser als zunächst erwartet. Nach vorläufigen Zahlen erreichte das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) rund 1,9 Milliarden Euro. Die EBIT-Rendite liegt damit voraussichtlich bei rund 2,5 Prozent. Bereinigt um Restrukturierungsaufwendungen stieg das EBIT voraussichtlich auf rund 3,3 Milliarden Euro oder rund 4,5 Prozent vom Umsatz. Der Gesamtumsatz belief sich auf 71,6 Milliarden Euro und lag damit wechselkursbereinigt 4,4 Prozent unter Vorjahr. „Den Auswirkungen der Pandemie zum Trotz haben wir ein deutlich positives Ergebnis erzielt – dies verdanken wir in erster Linie dem außergewöhnlichen Engagement unserer Mitarbeiter“, sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, zur Vorstellung der vorläufigen Geschäftszahlen. Zudem habe sich erneut die breite Aufstellung nach Regionen wie auch nach Unternehmensbereichen bewährt. „Mit Investitionen in wichtige Zukunftsfelder wie nachhaltige Mobilität, Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz bauen wir unsere Innovationsführerschaft weiter aus.“ Insbesondere aus der Kombination von Künstlicher Intelligenz (AI) und dem Internet der Dinge (IoT), kurz AIoT, verspricht sich Bosch Wachstumschancen in Milliardenmärkten. „Wir wollen ein führendes AIoT-Unternehmen werden“, sagte Denner. „Mit breitem Domänenwissen einerseits und tiefer Elektronik- sowie Software-Kompetenz andererseits bringen wir mehr mit als die meisten Wettbewerber.“

Hoher Cash-Flow sichert finanziellen Spielraum
In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2020 erholte sich der Umsatz von Bosch erheblich, nachdem im Frühjahr der Absatz durch die Shutdowns in vielen Ländern und Branchen drastisch eingebrochen war. „Mit der Geschäftsentwicklung im Krisenjahr 2020 sind wir insgesamt sehr zufrieden“, sagte Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer, Finanzchef und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. „Wir haben schnell gehandelt, um unsere Kosten und Investitionen an den Umsatzrückgang anzupassen – ohne dabei wichtige Zukunftsthemen zu vernachlässigen.“ In Folge dessen erzielte Bosch mit rund 5 Milliarden Euro den bislang höchsten freien Cash-Flow der Unternehmensgeschichte. Dieser sicherte dem Unternehmen in der Krise finanzielle Spielräume. Die Investitionsquote lag bei rund fünf Prozent; rund eine Milliarde Euro an finanziellen Mitteln konnte Bosch so gegenüber dem Vorjahr einsparen.

Geschäftsverlauf 2020 nach Unternehmensbereichen
In den Bosch-Geschäftseinheiten wirkte sich die Corona-Pandemie rückläufig auf die Erlöse aus, einzig das Gebrauchsgütergeschäft ist im Umsatz gewachsen. Der vom Shutdown der Automobilindustrie besonders hart getroffene Unternehmensbereich Mobility Solutions erzielte 42,3 Milliarden Euro Umsatz. Mit einem Rückgang von 9,5 Prozent entwickelte sich das Geschäft dennoch besser als der Markt, da die Automobilproduktion um 15 Prozent zurückging. Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Minus von 8,1 Prozent. Die Erlöse im Unternehmensbereich Consumer Goods legten um 5,2 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro zu, wechselkursbereinigt sogar um 8,2 Prozent. Das Geschäft mit Haushaltsgeräten und Elektrowerkzeugen profitierte vom Trend der Konsumenten, sich auf den häuslichen Bereich zu konzentrieren. Der Unternehmensbereich Industrial Technology konnte sich der längeren Marktschwäche trotz seit Herbst steigender Auftragseingänge nicht entziehen. Der Umsatz von 5,1 Milliarden Euro blieb insgesamt mit 16,0 Prozent unter Vorjahr, wechselkursbereinigt unter 15,0 Prozent. Der Unternehmensbereich Energy and Building Technology erreichte einen Umsatz von 5,4 Milliarden Euro. Während das Geschäft mit Thermotechnik sich durch Förderprogramme günstig entwickelte, belasteten viele ausgefallene Veranstaltungen das Produktgeschäft mit Beschallungs- und Konferenztechnik. Der Umsatzrückgang von 3,4 Prozent entspricht wechselkursbereinigt einem Minus von 2,0 Prozent.

Ausblick 2021: Gestärkt aus der Krise hervorgehen
Bosch rechnet mit langsamer Erholung der Weltwirtschaft für 2021 bei einem Wachstum von knapp 4 Prozent – nach einem Rückgang von 4,5 Prozent im Vorjahr. „Die Krise ist nicht vorbei,“ sagte Asenkerschbaumer. Das Wachstum werde nicht nur durch weiterhin hohe Infektionszahlen und die damit erforderlichen gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Einschränkungen gedämpft. Auch politische Entwicklungen, wie etwa der Brexit und die unveränderte strategische Konkurrenzsituation mit potenziellen Handelseinschränkungen zwischen den USA und China, können die Entwicklung beeinträchtigen. „Trotz aller Herausforderungen bleibt unser Ziel, in den für uns wichtigen Branchen und Regionen stärker als die Märkte zu wachsen.“ Unabhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie wolle Bosch die aufgrund des Strukturwandels notwendigen Anpassungsmaßnahmen fortsetzen und diese weiterhin möglichst sozialverträglich gestalten. „Die konsequente Arbeit an Kosten und Wettbewerbsfähigkeit hilft uns, eine starke finanzielle Basis für den Ausbau unserer Zukunftsfelder zu sichern.“


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