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Industrie-Schweiz - News-Corner
 
18.02.2021
 
  
Phoenix Mecano-Gruppe: Umsatz und Cashflow im Corona-Jahr 2020 stabil
    
Basierend auf vorläufigen und ungeprüften Ergebnissen erhöhte sich der konsolidierte Bruttoumsatz der Phoenix Mecano-Gruppe von EUR 680,0 Mio. auf EUR 687,4 Mio. (+1,1%). Organisch und in Lokalwährungen erhöhte sich der Bruttoumsatz um 0,6%. Der Nettoumsatz wuchs von EUR 674,0 Mio. auf EUR 682,1 Mio. (+1,2%). Der Auftragseingang stieg von EUR 691,6 Mio. auf EUR 766.0 Mio. (+10,8%).

Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Gruppe im vierten Quartal sowohl beim Umsatz (+5,5%) als auch beim Auftragseingang (+21,8%) eine deutliche Zunahme. Treiber dieses Wachstums war der Produktbereich DewertOkin (Sparte Mechanische Komponenten). Hingegen spürten die Sparten Gehäusetechnik und ELCOM/EMS die Auswirkungen der Covid-19-Krise und konnten noch nicht auf Vorjahresniveau aufschliessen. Die Book-to-bill ratio von 111% (VJ 102%) zum Jahresende deutet auf eine Fortsetzung des positiven Geschäftsverlaufs hin.

Betriebsergebnis, Periodenresultat
Der ungeprüfte betriebliche Cashflow (EBITDA) reduzierte sich leicht auf rund EUR 48 Mio. nach EUR 48,8 Mio. im Vorjahr.

Das vorläufige Betriebsergebnis (EBIT) ging um 4% zurück von EUR 23,4 Mio. auf rund EUR 22 Mio. Darin enthalten sind Einmalaufwendungen in Höhe von netto EUR 8 Mio. In den Sparten Mechanische Komponenten und ELCOM/EMS fielen nachlaufende Einmalaufwendungen aus dem Programm zur Performancesteigerung von 2019 in Höhe von rund EUR 4 Mio. an. Im Produktbereich DewertOkin führten die Einführung eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms sowie weitere Vorbereitungen auf den geplanten Börsengang in Shanghai zu Einmalaufwendungen in Höhe von EUR 4 Mio.

Gemäss den noch nicht auditierten Zahlen resultierte ein Periodenergebnis von rund EUR 9 Mio. (VJ EUR 13,9 Mio.).

Entwicklung der Sparten

Die Sparte Gehäusetechnik erzielte im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von EUR 173,5 Mio. (-8,3%). Nach einem guten Jahresstart gaben die Umsätze in den folgenden Quartalen pandemiebedingt deutlich nach. Zum Jahresende zeichnete sich beim Auftragseingang eine Erholung ab. Während des Lockdowns im Frühjahr 2020 konnte die Sparte ihre Lieferketten aufrechterhalten. In einem weiteren Schritt der Gruppe in Richtung Systemanbieter wurde das Produktprogramm im Bereich der Mensch-Maschine-Schnittstellen durch einbaufertige Lösungen aus Steuergehäuse, Industrie-PC und Tragarm-Konstruktionen erweitert.

Die Sparte Mechanische Komponenten erzielte mit EUR 399,2 Mio. (+10,7%) einen Rekordumsatz.

Infolge der Covid-19-Pandemie erlitt der Produktbereich DewertOkin im ersten Halbjahr 2020 einen heftigen Umsatzeinbruch. Dieser konnte im zweiten Halbjahr jedoch mehr als wettgemacht werden. Dazu trugen ein Nachfrageschub im Bereich elektrisch verstellbarer Büro- und Komfortmöbel sowie die vollständige Integration von Haining MyHome Mechanism Co., Ltd. bei. Letztere ermöglichte es, Antriebe und Beschläge in Kombination anzubieten und dadurch Marktanteile zu gewinnen. Im Vorjahresvergleich erzielte der Produktbereich DewertOkin hohe Zuwachsraten bei Umsatz und Auftragseingang.

Im Industriesegment von Rose+Krieger verzögerten sich im Frühjahr aufgrund von Reisebeschränkungen Kundenbesuche und Inbetriebnahmen. Im zweiten Halbjahr entspannte sich die Situation. Durch zwei kleinere Ergänzungsakquisitionen gewann Rose+Krieger zusätzliche Kompetenz im Bereich Steuerungstechnik und Software sowie Zugang zu neuen Kunden im Bereich Halbleiterfertigung.

Nach einem schwierigen zweiten Quartal erholte sich die Nachfrage nach Produkten der Sparte ELCOM/EMS im zweiten Halbjahr 2020 nur leicht. Der Umsatz von EUR 114,8 Mio. blieb unter dem Niveau des Vorjahres (-11,8%). Projektgeschäfte im Bereich Electronic Packaging wurden verschoben. Dagegen erholten sich die Auftragseingänge bei elektrotechnischen Komponenten in der zweiten Jahreshälfte stetig. Die südchinesischen Standorte der Sparte wurden in einem neuen Werk in Lechang zusammengelegt; von dort erfolgt seit Januar 2021 auch der Vertrieb in China.

Neue Spartenstruktur
Im Hinblick auf den geplanten Teilbörsengang von DewertOkin hat die Phoenix Mecano-Gruppe zum 1. Januar 2021 ihre Spartenstruktur umgebaut.

Die neue Struktur ist Ausdruck der Evolution der Gruppe vom traditionellen Komponentenhersteller hin zum Systemlösungsanbieter und zeigt ihre zunehmende Unabhängigkeit von zyklischen Investitionsgütersektoren.

Als grösster und wachstumsstärkster Produktbereich bildet DewertOkin neu eine eigene Sparte unter dem Namen DewertOkin Technology Group (DOT Group). Dadurch erhält dieser Bereich die für den geplanten Teilbörsengang und weiteres Wachstum erforderlichen eigenständigen Strukturen. Im Zuge der nachhaltigen Wachstumsdynamik im Markt für elektrisch verstellbare Komfortmöbel nimmt der Anteil der DOT Group am Gruppenumsatz laufend zu. Dies hat zur Folge, dass industrielle Konjunktur- und Investitionszyklen den Geschäftsverlauf der Phoenix Mecano-Gruppe weniger stark prägen.

Die Produktbereiche der bisherigen Sparte ELCOM/EMS bilden zusammen mit Rose+Krieger die neue Sparte Industrial Components. Deren Fokus liegt auf Lösungen für die industrielle Digitalisierung und modulare Automatisierung. Sie bündelt die etablierten Geschäftsfelder mit Industriekomponenten in die Bereiche Automation Modules und Electrotechnical Components sowie in die beiden Wachstumssegmente Rugged Computing und Measuring Technology.

Die Sparte Gehäusetechnik bleibt in ihrer Zusammensetzung unverändert und heisst neu Enclosure Systems. Diese Sparte weist seit Jahren die höchste Profitabilität in der Phoenix Mecano-Gruppe auf und erwirtschaftet über die Konjunkturzyklen hinweg stabile Cashflows.

Update Teilbörsengang DOT Group
Die Erfolgsgeschichte der heutigen DOT Group in China beruht auf dem Engagement des lokalen Managements. Seit der Gründung der OKIN Refined Electric Technology Co., Ltd. im Jahr 2010 waren die Führungskräfte stets am unternehmerischen Erfolg beteiligt. Diese Zusammenarbeit soll weiter ausgebaut werden. Im Laufe der Vorbereitungen für den angestrebten Teilbörsengang der DOT Group am STAR Market in Shanghai wurde deshalb zum Jahresende 2020 ein Beteiligungsprogramm für lokale Schlüsselmitarbeiter etabliert. Rund 60 Mitarbeitende erhalten die Möglichkeit, insgesamt knapp 12 Prozent des Aktienkapitals der DOT Group zu erwerben. Das Programm ist an Performanceziele geknüpft und steht mit den Interessen der Phoenix Mecano-Gruppe und ihrer Aktionäre in Einklang. Die Aktien bleiben bis drei Jahre nach Börsengang gesperrt.

Ausblick
Im vierten Quartal 2020 erholte sich die Nachfrage in wichtigen Kernmärkten der Gruppe weiter, sodass sie insgesamt über dem Niveau des Vorjahres lag. Zum Jahresanfang zeigten die Einkaufsmanagerindizes für die Industriebranche in Europa, Asien und den USA einen breit abgestützten Aufschwung an. Die Covid-19-Pandemie stellt jedoch weiterhin ein Risiko für Unterbrüche in den Lieferketten und konjunkturelle Rückschläge dar.

Infolge des anhaltend dynamischen Wachstums im Bereich der langlebigen Konsumgüter gewinnt Phoenix Mecano zunehmend an Unabhängigkeit gegenüber Investitionsgüterzyklen. Wichtige Absatzmärkte der Gruppe haben ausserdem ihren Wachstumsmotor in langfristigen Megatrends, welche Ausdruck gesellschaftlicher und technologischer Entwicklungen sind. Diese setzen sich auch in der aktuellen Krisensituation fort – und werden teilweise gar pandemiebedingt beschleunigt. Dank der neuen Spartenstruktur kann Phoenix Mecano diese Chancen noch besser identifizieren und gezielt entlang dieser Wachstumsbereiche investieren.

Beispielsweise beliefert die DOT Group Möbelhersteller, welche von einer steigenden Nachfrage nach elektrisch verstellbaren Bürotischen profitieren. Dieser Entwicklung zugrunde liegen höhere Ansprüche an die Ergonomie sowie der Trend zum Home Office. Die kundenspezifischen Gehäuselösungen der Sparte Enclosure Systems wiederum kommen mit zunehmender Verbreitung mobiler Kommunikationstechnologien vermehrt in Internet of Things-Anwendungen zum Einsatz. Die Erzeugung und Verteilung von Energie aus erneuerbaren Quellen schliesslich stellt hohe Anforderungen an die Netzinfrastruktur. Hier helfen Lösungen der Sparte Industrial Components, den Energiefluss in intelligenten Stromnetzen zu messen und zu steuern.

Angesichts dieser Aussichten sind Management und Verwaltungsrat von Phoenix Mecano für das Jahr 2021 vorsichtig optimistisch gestimmt. Die Gruppe erwartet für 2021 eine Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr sowie eine überproportionale Verbesserung der Profitabilität mit einem Betriebsergebnis von rund EUR 40 Mio.

Phoenix Mecano veröffentlicht den Abschluss des Geschäftsjahres 2020 sowie den Geschäftsbericht am 21. April 2021 zusammen mit dem Ergebnis des 1. Quartals 2021.

Über Phoenix Mecano
Phoenix Mecano ist ein global aufgestelltes Technologieunternehmen in den Bereichen der Gehäusetechnik und industriellen Komponenten und in vielen Märkten führend. Die Gruppe mit Hauptsitz in Stein am Rhein beschäftigt weltweit rund 7’500 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Umsatz von EUR 687 Mio. Das Unternehmen ist fokussiert auf die professionelle und kostengünstige Herstellung von Nischenprodukten für Kunden aus Maschinen- und Anlagenbau, Mess- und Regeltechnik, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, alternative Energien sowie aus dem Wohn- und Pflegebereich. Phoenix Mecano wurde 1975 gegründet und ist seit 1988 an der Schweizer Börse kotiert.


www.phoenix-mecano.com www.phoenix-mecano.com


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