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Industrie-Schweiz - News-Corner 04.10.2021 ABB: ABB-Werk im italienischen Frosinone erreicht Null-Abfall-Ziel auf Deponien
In der Fertigungsstätte von ABB Smart Power in Frosinone, Italien, ist es gelungen, keine Produktionsabfälle mehr auf Deponien zu entsorgen – 14 Jahre vor dem Ziel des Kreislaufwirtschaftspakets der Europäischen Union, das vorsieht, bis 2035 die Deponierungsquote für Abfälle auf höchstens 10 Prozent zu verringern.
Aufgrund der raschen Urbanisierung und des Bevölkerungswachstums wird erwartet, dass das weltweite jährliche Abfallaufkommen in den nächsten 30 Jahren auf 3,4 Milliarden Tonnen ansteigen wird, gegenüber zwei Milliarden Tonnen im Jahr 2016. Etwa 37 Prozent dieser weltweiten Abfälle werden auf Mülldeponien entsorgt1. Deponien, die lange Zeit als Standard für die Abfallbeseitigung auf der ganzen Welt galten, sind inzwischen nicht mehr tragbar. Der Platz wird knapp, und die Deponierung trägt durch die hohen Methan- und Kohlendioxidemissionen, die bei der Verrottung von eigentlich wiederverwertbaren Abfällen entstehen, zum Klimawandel bei.
Das Werk von ABB in Frosinone wurde 1969 eröffnet und ist eines der Kompetenzzentren von ABB für die Entwicklung und Herstellung von Niederspannungsleistungsschaltern. Auf einer Fläche von 150’000 Quadratmetern produzieren 800 Mitarbeiter in einem hochautomatisierten Werk mehr als drei Millionen Leistungsschalter pro Jahr. Frosinone wurde von der italienischen Regierung als Leuchtturmwerk für die digitale Transformation und Strategien im Rahmen von Industrie 4.0 ausgewählt und fördert intelligente, digitalisierte und vernetzte Abläufe, die die Effizienz über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg steigern. Die Vermeidung von Produktionsabfällen auf Deponien war ein ganzheitliches Werksprogramm.
Mit Programmen zur Abfallreduzierung und zum Recycling an ihren Standorten auf der ganzen Welt verbessert ABB kontinuierlich ihre Umweltbilanz und baut damit auf der im Zeitraum 2013–2020 erreichten Reduzierung des Gesamtabfalls um 27 Prozent auf. „Die Erhaltung der Ressourcen ist eine der wichtigsten Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie 2030 von ABB. Erklärtes Ziel ist die vollständige Vermeidung von Abfällen auf Deponien – wo immer die lokalen Bedingungen dies zulassen“, sagte Theodor Swedjemark, Chief Communications and Sustainability Officer von ABB. „Der im ABB-Werk in Frosinone erreichte Benchmark von null Produktionsabfällen ist ein Beleg für schnelle, greifbare Fortschritte bei dieser Strategie und für eine Kreislaufwirtschaft, die das nicht auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Produktionsmodell 'Nehmen, Herstellen, Entsorgen' ablöst.“
Giampiero Frisio, Präsident von Smart Power Division, sagte: „Wir haben in unserem Werk in Frosinone gezeigt, dass mit der richtigen Einstellung und dem Engagement aller Mitarbeitenden im gesamten Unternehmen eine Abfallvermeidung auf der Deponie möglich ist. Seit der Ankündigung unseres ehrgeizigen Null-Abfall-Programms im Jahr 2017 zeigt dieser jüngste Meilenstein, wie wir in unserer gesamten Produktionskette einen positiven Wandel herbeiführen und nachhaltigere Lösungen für unsere Stakeholder bereitstellen.“
Die Schulung der Mitarbeitenden war von entscheidender Bedeutung, um die richtige Einstellung und Unternehmenskultur im Hinblick auf die Initiative zur Vermeidung von Deponieabfällen zu vermitteln und zu fördern. Die Schulungsinhalte umfassten die Abfallbewirtschaftung in Einklang mit der aktuellen Umweltgesetzgebung und die Bedeutung der Abfalltrennung. Durch die Einbindung der Teams wurde das Personal stärker in die sachgerechte Bewirtschaftung des Abfallbereichs einbezogen.
Die Sortierung und Bestimmung von Abfällen erfolgt dort, wo sie ihren Ursprung haben. Jeder Arbeitsplatz verfügt über etwa 150 unterschiedlich gekennzeichnete Produktionsabfallbehälter und getrennte Papier-, Karton- und Kunststofftonnen. Es wird zwar die gleiche Menge an Abfällen verzeichnet wie bisher, aber mit einem höheren Trennungsgrad steigt auch der Prozentsatz der Abfallwiederverwertung.
Die Produktionsstätte von ABB Smart Power in Frosinone arbeitet an nachhaltigeren Verfahren, wie z. B. der Reduzierung von CO2-Emissionen mit Hilfe von optimierten Prozessen über die gesamte Lieferkette, einem zirkulären Fertigungsprozess, der Verringerung von Transportwegen und einer verbesserten Kunststoffwiederverwertung.