Zurück zur News-Übersicht
Industrie-Schweiz - News-Corner 19.09.2024 Rohde & Schwarz: Beteiligt sich an fiveD
Der Münchner Technologiekonzern Rohde & Schwarz ist seit Ende Juli strategischer Partner von fiveD. Mit seiner Radar Simulation Suite hebt das Start-up aus Erlangen Radarsimulationen auf das nächste Level und schließt die Realitätslücke zwischen tatsächlicher und virtueller Welt. Diese Expertise wird dazu beitragen, dass Rohde & Schwarz seine Marktführerschaft im Bereich der berührungslosen Personenkontrolle weiter ausbauen kann.
Als zukunftsorientiertes Unternehmen kooperiert Rohde & Schwarz mit vielen nationalen und internationalen Hochschulen. Mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und deren Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik, an dem die Gründer von fiveD als Doktoranden tätig waren, verbindet den Konzern eine besonders langjährige und erfolgreiche Kooperationspartnerschaft. Andreas Hägele, Vice President Microwave Imaging bei Rohde & Schwarz, erklärt: „Die Gründung von fiveD und unsere Beteiligung war für uns der nächste logische Schritt. Rohde & Schwarz ist ein innovationsstarkes Unternehmen, das in fiveD die perfekte Ergänzung gefunden hat. Durch diese strategische Partnerschaft wollen wir unsere marktführende Position im Bereich der Sicherheitsscanner weiter ausbauen.“ Und Marcel Hoffmann, Managing Director von fiveD, ergänzt: „Dieses Joint Venture kombiniert die Flexibilität eines Start-ups mit der Schlagkraft eines Konzerns. Besonders freut uns dabei, dass Rohde & Schwarz langfristig und strategisch denkt. Außerdem ist Rohde & Schwarz ein klar technikgetriebenes Unternehmen, das um die Bedeutung und das enorme Potenzial hyperrealistischer Radarsimulationen weiß.“
Radar Simulation Suite berücksichtigt gesamte Wirkungskette Radare sind die grundlegende Sensorik für viele autonome Systeme. Beim assistierten Fahren werden sie beispielsweise für die Geschwindigkeits- und Abstandsmessung genutzt. Radarsensoren senden dabei elektromagnetische Wellen aus, die in der Umwelt an Objekten reflektiert werden. Indem das Radar diese Reflektionen auswertet, entsteht ein detailliertes Umgebungsverständnis. Unter anderem wird klar, wo sich Objekte befinden und wie schnell sie sich bewegen. Wer diesen Vorgang von der realen in die virtuelle Welt übertragen möchte, muss dabei die komplette Wirkungskette vollumfänglich und physikalisch korrekt berücksichtigen: Radar, Wellen, Umwelt, Signalverarbeitung, dazu mögliche Einflussfaktoren wie Phasenrauschen oder Kalibrierfehler. Genau dieses Ziel verfolgt fiveD: Mit der Radar Simulation Suite, einem zukunftsweisenden Software-Tool, das kurz vor der Markteinführung steht, lassen sich Radare realistisch simulieren.
„Bislang hat bei Radarsimulationen eine Lücke zwischen der realen und der virtuellen Welt geklafft. Indem wir diese Lücke nun schließen, erhalten wir virtuelle Daten in einer bis dato ungekannten Qualität“, so Hägele. Diese Daten werden die Entwicklung der Sicherheitsscanner von Rohde & Schwarz weiter verbessern. Die Scanner, die künstliche Intelligenz (KI) zur Detektion von möglichen Gefahrengegenständen einsetzen, kommen unter anderem an Flughäfen und in kritischer Infrastruktur weltweit zum Einsatz und ermöglichen schnelle, berührungslose Personenkontrollen.
Je größer der Datensatz, mit dem die KI trainiert wird, desto besser ist ihre Performanz. Die bisherige Datenbasis wurde bislang mit realen Testpersonen geschaffen, die durch den Sicherheitsscanner gelaufen sind. Dieser Datensatz lässt sich künftig nahezu unbegrenzt durch virtuelle Personen in großer Vielfalt erweitern und ermöglicht eine schnelle Reaktion auf sich dynamisch ändernde Sicherheitsanforderungen.
(v.l.n.r.) Andreas Pauly, President & CTO von Rohde & Schwarz, Andreas Hägele, Marcel Hoffmann, Michael Stelzig, Managing Director von fiveD, Christina Gessner, Executive Vice President Test & Measurement bei Rohde & Schwarz.