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Industrie-Schweiz - News-Corner 23.04.2025 Phoenix Mecano: Behauptet sich 2024 gut - erfolgreicher Start ins 2025 - Geopolitische Unwägbarkeiten werfen Schatten voraus
Phoenix Mecano erzielte im Geschäftsjahr 2024 in einem herausfordernden Umfeld ein solides Ergebnis. Im ersten Quartal 2025 konnte die Gruppe beim Umsatz leicht zulegen und die Profitabilität überproportional steigern. Allerdings werden diese Anzeichen der Erholung von den Unwägbarkeiten der amerikanischen Zollpolitik überschattet.
Der konsolidierte Bruttoumsatz der Phoenix Mecano-Gruppe reduzierte sich im Geschäftsjahr 2024 leicht von EUR 783,1 Mio. auf EUR 779,5 Mio. Organisch und in Lokalwährungen konnte ein Umsatzwachstum von 2,0% erzielt werden.
Betriebsergebnis Der betriebliche Cashflow (EBITDA) der Gruppe reduzierte sich von EUR 85,3 Mio. um 11,8% auf EUR 75,3 Mio. Das Betriebsergebnis (EBIT) ohne Sondereffekte sank um 12,8% von EUR 59,0 auf EUR 51,5 Mio., was einer Betriebsergebnismarge von 6,6% entspricht (im Vorjahr 7,5%).
Periodenergebnis Das Periodenergebnis lag bei EUR 36,6 Mio. und blieb damit 19,5% unter dem Vorjahr (EUR 45,5 Mio.). Die Nettomarge reduzierte sich von 5,8% auf 4,7%.
Eigenfinanzierungsgrad und Nettoverschuldung Die Eigenkapitalquote blieb mit 46,4% robust (Vorjahr: 47,3%) und deutlich über dem Zielwert von 40%. Nach einer Nettoliquidität in Höhe von EUR 3,3 Mio. Ende 2023 stieg die Nettoverschuldung per Jahresende 2024 auf EUR 11,1 Mio. Dies entspricht 3,8% des Eigenkapitals.
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit sank auf EUR 56.0 Mio (Vorjahr: EUR 90,0 Mio.). Der Return on Capital Employed (ROCE) ging von 21,9% auf 17,1% zurück und lag damit weiterhin über dem Wert der strategischen Mittelfristziele von 15%.
Entwicklung der Sparten In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, vor allem in Europa, sank der Umsatz der Sparte Enclosure Systems um 6,4% auf EUR 215,0 Mio., gleichermassen organisch und in Lokalwährung. Das Betriebsergebnis sank um 17,3% auf EUR 28,4 Mio. (Vorjahr EUR 34,3 Mio.). Die Betriebsergebnismarge betrug 13,2% (Vorjahr: 14,9%).
Der Bruttoumsatz der Sparte Industrial Components reduzierte sich um 17,2% auf EUR 184,6 Mio. Organisch und in Lokalwährungen war ein Umsatzrückgang von 13,1% zu verzeichnen. Infolge der deutlichen Unterauslastung fiel der Betriebsgewinn von EUR 24,1 Mio. (inklusive Sondererträge in Höhe von EUR 7,5 Mio.) auf EUR 6,9 Mio.
Die Sparte DewertOkin Technology Group konnte vermehrt Antriebs- und Beschlagstechnik im Paket vermarkten und steigerte den Bruttoumsatz um 12,1% auf EUR 370,5 Mio. Organisch und in Lokalwährungen betrug das Wachstum 14,3%. Diese Umsatzsteigerung sowie Fördermittel im Zusammenhang mit den Investitionen in den neuen Industriepark in Jiaxing bewirkten eine deutliche Verbesserung des Betriebsergebnisses. Dieses betrug EUR 23,6 Mio. (Vorjahr EUR 7,2 Mio., inklusive Sonderaufwendungen in Höhe von EUR 4,4 Mio.).
Erstes Quartal 2025: Lichtblicke trotz Rückgängen im Auftragseingang Während die Sparte Enclosure Systems im ersten Quartal 2025 noch einen geringen Umsatzrückgang verzeichnete, kehrte die Sparte Industrial Components auf den Wachstumspfad zurück. Die Sparte DewertOkin Technology (DOT) Group setzte ihren Wachstumskurs mit einer erneuten Umsatzsteigerung fort.
Im ersten Quartal 2025 nahm der Bruttoumsatz der Phoenix Mecano-Gruppe erneut leicht zu, und zwar um 2,7% auf EUR 196,7 Mio. (organisch und in Lokalwährung +1,3%).
Hingegen war der Auftragseingang mit -2,1% rückläufig und ging von EUR 198,6 Mio auf EUR 194,5 Mio. zurück. Organisch und in Lokalwährung betrug der Rückgang 3,3%. Die Book-to-bill Ratio lag im ersten Quartal 2025 bei 0,99 (Vorjahr 1,04). In wichtigen industriellen Geschäftsbereichen konnte eine Book-to-bill Ratio von über 1 realisiert werden.
Das Betriebsergebnis stieg um 8,9% auf EUR 13,5 Mio. Dies entspricht einer Betriebsergebnismarge von 6,9% (Vorjahr 6,5%). Das Periodenresultat verbesserte sich um 23,9% auf EUR 10,1 Mio. (Vorjahr EUR 8,2 Mio.).
In der Sparte Enclosure Systems sank der Bruttoumsatz im ersten Quartal 2025 um 3,0% (organisch und in Lokalwährung um -3,4%) auf EUR 55,8 Mio. Das Betriebsergebnis ging von EUR 8,1 Mio. auf EUR 7,4 Mio. zurück und die Betriebsergebnismarge lag bei 13,2%. Während explosionsgeschützte Gehäuse und Industrie-PCs weiterhin stark nachgefragt wurden, schwächte sich die Nachfrage nach Elektronikgehäusen ab.
Der Bruttoumsatz in der Sparte Industrial Components nahm um 6,3% auf EUR 49,9 Mio. zu (organisch und in Lokalwährung +2,4%). Das Betriebsergebnis der Sparte stieg um 20,8% auf EUR 4,1 Mio. (Vorjahr: EUR 3,4 Mio.), was einer Betriebsergebnismarge von 8,3% entspricht.
Im Geschäftsbereich Automation Modules war noch keine Trendwende bei der rückläufigen Entwicklung zu erkennen, hingegen stabilisierte sich die Nachfrage im Bereich der Electrotechnical Components auf tiefem Niveau. Die Nachfrage nach Strommesssystemen, Transformatoren und Messwandlern des Geschäftsbereichs Measuring Technology entwickelte sich im ersten Quartal 2025 dynamisch; sie wird durch den Ausbau der Strominfrastruktur im Rahmen der Dekarbonisierung angetrieben. Mit einem hohen Auftragsbestand und nachhaltigen Wachstumstreibern bietet dieser Geschäftsbereich hervorragende mittel- und langfristige Wachstumsperspektiven.
Der Bruttoumsatz der Sparte DewertOkin Technology Group wuchs um 4,8% auf EUR 88,1 Mio. Organisch und in Lokalwährung betrug das Wachstum 3,8%. Das Betriebsergebnis stieg auf EUR 2,8 Mio., (Vorjahr: EUR 2,4 Mio.), was einer Betriebsergebnismarge von 3,2% entspricht.
Die positive Entwicklung im ersten Quartal war wie üblich von saisonalen Effekten um das chinesische Neujahrsfest geprägt. In jüngster Zeit kam die Unsicherheit über die amerikanische Handelspolitik hinzu, welche die langfristigen Planungen und das kurzfristige Bestellverhalten der Grosskunden direkt beeinträchtigt haben. Gemeinsam mit ihren Kunden prüft die DOT Group derzeit Anpassungen entlang der globalen Lieferketten und setzt gezielt Netzwerkoptimierungen um.
Anträge an die Generalversammlung Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 22. Mai 2025 vor, die Dividende um CHF 1.00 auf CHF 19.00 je Aktie zu erhöhen (Vorjahr CHF 18.00 ordentliche Dividende plus Sonderdividende von CHF 12.00).
Das im November 2023 gestartete Aktienrückkaufprogramm wird unverändert im Rahmen des von SIX Swiss Exchange erlaubten Umfangs fortgeführt.
Ausblick Im ersten Quartal zeigten sich in den wichtigen europäischen Märkten erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung. Diese wurden durch die abrupte Einführung neuer Handelszölle durch die USA gedämpft. Die Phoenix Mecano-Gruppe erwirtschaftet deutlich weniger als 10% des Gruppenumsatzes in den USA und ist demzufolge direkt nur begrenzt von diesen Handelshemmnissen betroffen.
Wichtiger, und zum jetzigen Zeitpunkt kaum abschätzbar, sind die indirekten Auswirkungen auf Kunden von Phoenix Mecano, welche ihre Erzeugnisse in den amerikanischen Markt verkaufen. Davon sind insbesondere Kunden der Sparte DewertOkin Technology Group betroffen, deren Hauptabsatzmarkt die USA sind. Höhere Konsumentenpreise infolge der Zölle könnten die Nachfrage nach elektrisch verstellbaren Komfortmöbeln bremsen.
Die Phoenix Mecano-Gruppe hat wiederholt bewiesen, dass sie auch bei konjunkturellem Gegenwind und in Zeiten globaler Lieferkettenkrisen resilient und anpassungsfähig agieren kann. Die fundamentalen Wachstumstreiber - industrielle Automatisierung, Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie demografischer Wandel - bleiben langfristig ungebrochen. Dank ihres globalen Produktionsnetzwerks ist die Gruppe in der Lage, flexibel auf veränderte Kundenbedürfnisse und Anforderungen an lokale Wertschöpfung zu reagieren.
Angesichts der anhaltenden Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem neu entfachten Handelskonflikt und dessen potenziellen globalen Auswirkungen verzichtet Phoenix Mecano zum jetzigen Zeitpunkt auf eine Guidance für das Geschäftsjahr 2025. Sofern sich die Rahmenbedingungen verstetigen, wird Phoenix Mecano mit den Resultaten des ersten Halbjahrs eine Guidance abgegeben.