Industrie-Lexikon

Induktionsgeber

In Kraftfahrzeugen werden an unterschiedlichen Stellen Induktionsgeber (Induktivgeber) verwendet. Sie werden hauptsĂ€chlich an den RĂ€dern als ABS-Drehzahlsensoren, als Drehzahl- und Bezugsmarkengeber am Schwungradzahnkranz und als berĂŒhrungslose Impulsgeber in elektronischen ZĂŒndanlagen eingebaut.

Funktionsweise
Im GehĂ€use des Induktionsgebers befindet sich eine Spule mit Eisenkern, an dessen Ende ein Dauermagnet sitzt. Über den Eisenkern wird in der Induktionswicklung ein Magnetfeld erzeugt. Durch die Drehung eines Inkrementenrades Ă€ndert sich stĂ€ndig die MagnetfeldstĂ€rke in der Spule und es wird eine Wechselspannung induziert. Die Höhe der Spannung hĂ€ngt von der Drehzahl und dem Luftspalt zwischen Geber und Inkrementenrad ab. Bei einer gleichmĂ€ĂŸigen Zahnstruktur entspricht der Spannungsverlauf einer Sinuskurve. Durch LĂŒcken oder Dauermagneten im Inkrementenrad entsteht ein verĂ€nderter Spannungsverlauf, der als Positionsbestimmung verwendet wird.


Anwendungen
Passive Induktionsgeber waren bereits die Abnehmer im elektromechanischen Tongenerator der Hammond-Orgel. Bei ihr kam es nicht auf die Messung der Lage der als Zahnscheiben ausgefĂŒhrten InkrementenrĂ€dern (den Tonewheels) an, sondern auf Wellenform und Amplitude des Ausgangssignals. Um diese der Sinusform nĂ€her zubringen, wurden Tiefpassfilter nachgeschaltet. Die Windungszahlen der Spulen variierten dementsprechend. Bei einem Tonewheel mit 192 ZĂ€hnen wurden weniger Windungen benötigt. Die Spule gleicht der Unterfadenrolle einer HaushaltsnĂ€hmaschine. WĂ€hrend bei den tiefsten Tönen das Tonewheel nur zwei ZĂ€hne aufwies, faktisch oval geschnitten wurde, benötigt dieselbe Amplitude ein Vielfaches an Windungen, was wiederum einen lĂ€ngeren Spulenkörper benötigte. Unebenheiten auf der SchnittflĂ€che wurden hörbar, da sie wie ein Tonband auf einen Wiedergabekopf wirkten. Die Feineinstellung der Amplitude und damit der LautstĂ€rke der einzelnen Grundtones wurde durch den Abstand von Kern zu Zahnscheibe justiert.

Automatisiertes Schaltgetriebe
Bei automatisierten Schaltgetrieben werden die Zahnradgeschwindigkeiten von Motor und Getriebewellen induktiv gemessen, um die Kupplung zu schonen. Dies geschieht mit einer Phasenschlussschaltung. Die GetriebesteuergerĂ€te geben Gas beim manuell initiierten ZurĂŒckschalten, um die Motordrehzahl der ĂŒbersetzten Fahrgeschwindigkeit anzupassen. Aus KostengrĂŒnden findet hier teilweise die ebenfalls geeignete Massenware ABS-Sensor Verwendung. Diese können fĂŒr die folgende Funktionen mitbenutzt werden:

Antiblockiersystem
Im Antiblockiersystem werden sie zur Erfassung der Radgeschwindigkeit innerhalb weniger Grad Drehwinkel eingesetzt. Bei Ă€lteren Fahrzeugen wurde als Inkrementenrad ein Zahnkranz auf die Gleichlaufgelenke zur Erfassung der Radgeschwindigkeit montiert. Der Abstand des Induktionsgeber zum Inkrementenrad ist fĂŒr die SignalqualitĂ€t entscheidend. Die Antriebsschlupfregelung (auch Traktionskontrolle genannt) benötigt ebenfalls die Radgeschwindigkeiten um sie untereinander und mit der Geschwindigkeit der Antriebswelle, an der der Tachometer misst, zu vergleichen.

Induktive ZĂŒndauslösung und Motortiming
Bei der Induktiven ZĂŒndauslösung tasten SteuergerĂ€te zur Bestimmung der winkelgenauen Motorstellung eine Zahnscheibe oder ein Zahnrad ab, welches ein verschmolzenes Paar ZĂ€hne oder einen fehlenden Zahn zur Nullpunkterkennung hat. Alternativ wird ein Dauermagnet in einen Zahn eingearbeitet, der eine höhere Spannung induziert. Durch ZĂ€hlen der Impulse und Erfassung deren Frequenz können nach Kennfeld-Werten die Einspritzung und ZĂŒndung ausgelöst werden.

Verschleissfreie Schalter an einer Nockenwelle im Maschinenbau
Im Maschinenbau werden ebenfalls MaschinenzustÀnde auf diese Weise erfasst. Nockenwellenschalter können durch einen jeweiligen Induktionsgeber oder ein Inkrementenrad mit einem einzigen Induktionsgeber und einen DigitalzÀhler verschleissfrei ersetzt werden. Findet jedoch keine oder eine nur langsame Bewegung der zuerfassenden Teile statt oder muss der Einschaltzustand erfasst werden, bevor die Maschine anfÀhrt, werden die in diesem Bereich hÀufiger verwendeten induktiven NÀherungsschalter eingesetzt.

Quelle: Wikipedia

 

Folgen Sie Industrie-Schweiz auf Twitter

Folgen Sie Industrie-Schweiz auf Facebook

Folgen Sie Industrie-Schweiz auf Linkedin

MTS Messtechnik Schaffhausen GmbH

           

 

 

 

 

Industrie-Schweiz - das Internetportal fĂŒr die
Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie

Startseite Startseite
 Suchen    

Partner-Websites:     Industrie-Guide           Kunststoff-Schweiz           Schweizer-MedTech           Schweizer-Verpackung      

Suchen

 

 

 

 

 

 

Das Industrie Portal fĂŒr die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall Industrie

×

☰Menü